Prozess in London

Magna-Carta-Protest: Klimaaktivistinnen plädieren auf unschuldig

Eine Kopie der Magna Carta in der British Library in London
Foto: Facundo Arrizabalaga/dpa

Eine Kopie der Magna Carta in der British Library in London

Mit Hammer und Meißel schlugen die über 80-jährigen Klima-Aktivistinnen auf den Glaskasten der mittelalterlichen Urkunde ein. Den Vorwurf der Sachbeschädigung weisen sie aber zurück

Zwei über 80 Jahre alte Klima-Aktivistinnen, die mit Hammer und Meißel auf den Schaukasten eines Exemplars der Magna Carta in der British Library einschlugen, plädieren auf unschuldig.

Sie hatten mit der Aktion im Mai gegen die Energiepolitik der damaligen britischen Regierung protestiert. Der 82-jährigen Pfarrerin und ihrer 85-jährigen Mitstreiterin wird Sachbeschädigung vorgeworfen. In London erschienen sie nun erstmals vor Gericht.

In einem Video der Gruppe Just Stop Oil war zu sehen, wie die beiden einen Meißel auf den Glaskasten ansetzten und mehrmals mit dem Hammer darauf schlugen. Dann hielten sie ein Banner mit der Aufschrift «Die Regierung bricht das Gesetz» in die Kamera. Just Stop Oil setzt sich für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 ein.

Historisches Dokument wurde nicht beschädigt

Die Magna Carta, ursprünglich aus dem Jahr 1215, gilt als Vorläufer moderner Verfassungen. Darin festgehalten ist das Prinzip, dass der König nicht über dem Gesetz steht. König Johann Ohneland, der von 1199 bis 1216 auf dem englischen Thron saß, wurde von den englischen Baronen zu deren Anerkennung gezwungen.

Das historische Dokument wurde bei der Aktion nicht beschädigt, der Kasten nur geringfügig. Ein auf vier Tage angesetzter Prozess gegen die beiden Frauen soll am 13. Januar beginnen.