Die Sammlung zeitgenössischer Kunst des Bundes wird künftig vom Berliner Museum Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart betreut. Dafür wurde eine Partnerschaft für eine enge Kooperation der beiden Institutionen geschlossen. Gesteigert werden soll damit die internationale Sichtbarkeit der Bundeskunstsammlung, die Werke unter anderem von Gerhard Richter, Rebecca Horn, Isa Genzken oder Joseph Beuys umfasst.
Auf Anregung des damaligen Bundeskanzlers Willy Brand sammelt der Bund seit 1971 zeitgenössische Kunst aus Deutschland. Seitdem wuchs die Sammlung auf rund 2.100 Arbeiten an. Dokumentiert wird damit das künstlerische Schaffen und die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst des Landes. Einen festen Ort für die Präsentation gibt es bisher nicht. Die Werke werden an öffentliche Institutionen und zahlreiche Museen ausgeliehen. So haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden oder das Neue Museum Nürnberg eigene Räume für Leihgaben aus der Bundeskunstsammlung. Nun sollen die Arbeiten regelmäßig in das Ausstellungsprogramm des Hamburger Bahnhofs übernommen werden.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth, unter deren Obhut die Bundeskunstsammlung steht, sieht einen großen Gewinn für beide Seiten. "Dadurch kann die Bundeskunstsammlung noch mehr zum Leben erweckt und umfangreicher gezeigt werden", so die Grünen-Politikerin in einer Mitteilung. Die Museumsdirektoren Till Fellrath und Sam Bardaouil wollen, dass die Bundeskunstsammlung auch international an Bedeutung gewinnt und sie zugleich dem Berliner Publikum zugänglich machen.