"Die Sterne versetzen" Über 8000 Quadratmeter bunt bemalter Stoff, der sich wie eine Wolke ausbreitet. Unter dem Titel "Déplacer les étoiles" macht die deutsche Künstlerin Katharina Grosse im Centre Pompidou die Malerei physisch erlebbar. Wie Grosse im Vorfeld der ab Samstag geöffneten Ausstellung erklärte, wolle sie mit ihren Werken zeigen, welchen Einfluss Farbe auf unsere Emotionen und unsere Wahrnehmung habe. Mit der Installation, die sich über 20 Meter hoch in der "Nef", der großen Galerie des Museums erhebt, lässt Grosse die Umgebung verschwinden und schafft eine Art Zufluchtsort und Kokon. Dafür hat die 62-Jährige eine ursprünglich für das Kunstzentrum Carriageworks in Sydney konzipierte Installation neu gestaltet. Vor Ort hat sie tagelang den Stoff neu zusammengenäht, gefaltet und teilweise neu bemalt. Denn die Farbe tritt bei Grosse immer auch in Dialog mit dem Gebäude. Beide würde eine gewisse Ökologie verbinden, wie sie sagte. Die Farben der dreidimensionalen Bildwelt, die Boden, Wände und Decke der großen Galerie, integriert, setzen sich außerhalb des Museums fort. Großflächig hat die Künstlerin den Vorplatz mit einem feinen Farbschleier überzogen. "Ich mag es, wenn die Malerei Räume und Grenzen überschreitet." Es sei nach der Nationalgalerie der Gegenwart in Berlin, auch Hamburger Bahnhof genannt, das zweite Mal, dass sie bei einem Projekt mit einer Institution den Boden besprühe. Zu der bis zum 24. Februar geöffneten Schau im Centre Pompidou gehört auch die Installation "Das Bett»". Eine Arbeit, mit der sie zu einem Schlüsselmoment ihres Schaffens zurückkehrt: Ihr Bett mit Kissen und Decke war das erste Objekt, das sie 2004 mit Farbe übersprühte.