Umstrittenes Sponsoring

British Museum verlängert Vertrag mit BP

Das British Museum verlängert seinen Sponsorenvertrag mit dem britischen Energiekonzern BP

Die Einnahmen von 50 Millionen Pfund (58 Mio Euro) über die nächsten zehn Jahre sollen die Renovierung der berühmten Ausstellungsstätte vorantreiben und sicherstellen, dass die Sammlungen für die kommenden Generationen erhalten bleiben, teilte das Londoner Museum am Dienstag mit. Umweltschützer kritisierten, die Vereinbarung verstoße gegen die eigenen Klimaverpflichtungen des Museums.

Im ersten Schritt eines "Masterplans" soll im Juni 2024 eine neue archäologische Forschungseinrichtung eröffnen. Dort sollen verschiedene Gegenstände wie seltene peruanische Stoffe bis hin zu antiken Fingerabdrücken auf 5000 Jahre alten Geweihspitzen aufbewahrt werden. Ziel sei ein "radikal anderer Ansatz" für die Aufbewahrung in Museen, während Wissenschaftler und Öffentlichkeit dort forschen könnten. Im Frühjahr soll zudem die Bewerbungsphase für einen internationalen Architekturwettbewerb zur Neugestaltung von mehr als 7000 Quadratmetern der Ausstellungsfläche beginnen.

Das Sponsoring durch den Ölkonzern war in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand von Protesten von Umweltbewegungen

Das Museum war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil schätzungsweise 2000 Gegenstände - vor allem nicht katalogisierte Edelsteine und Schmuck aus den Sammlungen zum antiken Griechenland und Rom - entwendet oder beschädigt worden waren. Bislang wurden nur 351 Objekte zurückgegeben, wie kürzlich eine Überprüfung ergeben hatte. Der deutsche Museumsdirektor Hartwig Fischer war wegen des Skandals zurückgetreten.

Das British Museum beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehört ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen. Weil die griechische Regierung deren Rückgabe fordert, war jüngst der Streit zwischen London und Athen eskaliert.