"Also 30.000 will ich dafür schon haben", sagt ein selbstbewusster Gast in der jüngsten Folge von der ZDF-Reihe "Bares für Rares". Moderator Horst Lichter lacht, 30.000, für ein Betonklotz mit zwei Antennen? Moment mal, Betonklotz mit Antennen? Der Gast hat eine "Weltempfänger"-Skulptur von Isa Genzken mitgebracht, eine von Deutschlands wichtigsten Gegenwartskünstlerinnen. Sie hat zwar gerade eine Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie, aber Lichter geht erst ein Licht auf, als der Galerist Detlev "Dete" Kümmel erwähnt, dass "die Dame", wie Lichter sie nennt, bei Gerhard Richter studiert hat:"Oh, oh!" Kümmel bestätigt: 30.000 bis 35.000 Euro ist nicht zu viel verlangt.
Bei "Bares für Rares" können Gäste Kunstwerke und andere Objekte aus ihrem Besitz vorstellen und ihren Wert schätzen lassen. Jörg Friedrich ist Intensivpfleger und berichtet, dass er sich um Isa Genzken gekümmert hat, "als es ihr schlecht ging". Zum Dank habe sie ihm diese Skulptur von 2011 geschenkt, zu der aber keine richtige Verbindung aufbauen konnte. Deshalb wolle er sie verkaufen.
Tatsächlich ist genau dieser "Weltempfänger" jetzt bei Sotheby's in Köln gelandet, mit der Provenienz "aus einer bedeutenden Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen". Genauer:
"Studio der Künstlerin
Privatsammlung, Berlin (als Geschenk vom Oberen erhalten)
Vom Oberen durch den jetzigen Besitzer erworben"
Offenbar hat der "Bares für Rares"-Gast an eine Sammlung verkauft, die wiederum an Sotheby's eingeliefert hat. Schätzpreis: bis 50.000 Euro. Den seltsamen Beigeschmack kriegt der Käufer oder die Käuferin kostenfrei mitgeliefert.