Medienschau

"Ausgerechnet in München, wo man eifrig über Berlin lästert!"

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Sheila Hicks blickt auf ihr Leben zurück, Trauer um Jean-Louis Cohen und der Flughafen München kündigt Künstlern: Das ist unsere Kunst-Presseschau, die ab jetzt an fünf Tagen der Woche erscheint

Debatte

Die "Berliner Zeitung" berichtet über die gecancelten Kunstprojekte am Flughafen München. "Es ist ein Armutszeugnis", kommentiert Ingeborg Ruthe. "Ausgerechnet in München, wo man eifrig über Berlin lästert!"

"Wird KI die Architektur töten?", fragt der britische "Guardian". Oliver Wainright besucht in seinem Report internationale KI-Firmen, die versprechen, eine gesamte Branche zu revolutionieren: „Wir sind bereits weit über das hinaus, was Menschen leisten können."

Die "SZ" schaut nach Kassel und fragt sich, welche Richtung die Documenta unter dem neuen Bürgermeister Sven Schoeller einschlägt: "Ende Juli trat der 50-Jährige Jurist sein Amt an - und muss sich nun gleich um Weichenstellungen für die Weltkunstschau Documenta kümmern, die seit 1955 alle fünf Jahre in Kassel stattfindet und deren letzte Ausgabe 2022 in einem Antisemitismus-Skandal mündete."

"Tagesspiegel"-Kritiker Bernhard Schulz wundert sich, dass die Staatlichen Museen zu Berlin Ausstellungen ein ganzes jahr vorher ankündigen: "Aber es ist richtig. Die Öffentlichkeit soll wissen, was in den von ihr finanzierten Einrichtungen vonstatten geht, auch, damit sich Interessierte bereits darauf einstellen können."

Nachruf

Der "Tagesspiegel" erinnert an den französischen Architekten und Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen, der im Alter von 74 Jahren unerwartet gestorben ist. "Er besaß eine derart umfassende Kenntnis der Baugeschichte des 20. Jahrhunderts, das er sich mühelos in etlichen Teilbereichen als Spezialist ausweisen konnte", so Bernhard Schulz in einem Nachruf. Hartmut Frank nennt Cohen in der "FAZ" den "bedeutendsten Architekturhistoriker der vergangenen 50 Jahre". 

Interview

Im "ZEITmagazin" blickt die renommierte Textilkünstlerin Sheila Hicks auf ihr Leben zurück. In einem großen Interview mit Christoph Amend spricht Hicks über ihre Kindheit in Nebraska, ihr Studium in Yale und den Einfluss des Bauhaus-Künstlers Josef Albers, das Leben in Paris, wo sie seit 60 Jahren zu Hause ist, und ihre kommenden Projekte.

Kunstmarkt

Während die Halbjahresbilanz der Auktionsriesen auf eine Flaute hindeuten, scheint es in Paris aufwärts zu gehen: "Mit fast einer Milliarde Euro Umsatz schließen die Pariser Auktionshäuser ein so starkes erstes Halbjahr ab wie nie zuvor", schreibt das "Handelsblatt".

Ausstellungen

Wolfgang Krischke hat sich für die "FAZ" im Museum für Hamburgische Geschichte Vorschläge zum "Neu-Denken" des Bismarck-Denkmals angeschaut - siehe dazu auch unseren Artikel. Die "FAZ" besucht auch die dritte große Sommerausstellung in Schloß Hubertusburg in Sachsen, wo es wieder einmal kunstgeschichtlich hochkarätige Leihgaben der Staat­lichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen gibt, in diesem Jahr aber auch viel Zeitgenössisches. "In der Ausstellung 'Vergissmeinnicht' dominiert zeitgenössische Kunst: Installatives, Konzeptionelles, ja gar Avantgardistisches. Nicht un­bedingt also das, was Besucher im prunkvollen barocken Jagdschloss der Wettiner vermuten würden, wenn sie denn schon die Autobahn zwischen Leipzig und Dresden für einen Abstecher nach Wermsdorf verlassen", schreibt Andreas Platthaus.

Die "NZZ" schwärmt von einer Ausstellung der US-amerikanischen Fotografin Lee Miller im Bucerius-Forum Hamburg: "Womöglich ist dies die Pointe der Ausstellung: dass ein künstlerisches Werk seine Betrachter von der eingängigen Darstellung des Schönen bis an die Grenzen des Begreifbaren führen kann."

Die "Tagesschau" berichtet über die neue Sammlungspräsentation im Kölner Museum Ludwig: