Das drei Meter hohe Werk "Seated" der US-Künstlerin Tschabalala Self ist im englischen Küstenort Bexhill in Sussex mit weißer Farbe übermalt worden. Die Außenskulptur zeigt eine Schwarze Frau, die in einem gelben Kostüm auf einem schwebenden Stuhl sitzt und zu einer Ausstellung im örtlichen Kunstzentrum Da La Warr Pavilion gehört. Zuvor war "Seated" bereits im Londoner Stadtteil King's Cross ausgestellt gewesen. Das Werk soll eine Ermutigung für Schwarze Menschen sein, im öffentlichen Raum Platz zu beanspruchen.
Tschabalala Self kommentierte den Vorfall in einem Statement auf der Website des De La Warr Pavilion: "Trotz meiner Enttäuschung bin ich als Schwarze und als Frau nicht überrascht - vor allem, weil der Körper Schwarzer Frauen oft Zielscheibe von Missbrauch ist. Sitzend repräsentiert sie stolz die Schönheit von Schwarzsein und Weiblichkeit, und genau aus diesen Gründen wurde sie beschädigt: von ihrem Angreifer mit weißer Sprühfarbe beschmiert, in einem vergeblichen Versuch, ihre Farbe und ihre Stärke auszulöschen."
Der Akt des Vandalismus löste auch Solidarität bei der lokalen Bevölkerung aus. Laut BBC tauchten hunderte Bürgerinnen und Bürgerinnen zu einer Putzaktion auf, bei der die Skulptur gesäubert wurde. Laut dem De La Warr Pavilion soll Selfs Werk nun professionell gereinigt und am Sonntag, 3. Juni, mit einem öffentlichen Picknik wieder an ihrem Standort am Meer eingeweiht werden.