Erbstreit

Frau aus Caravaggio-Villa in Rom geworfen

In einem Dauer-Erbstreit um eine Villa in Rom samt einem Caravaggio-Deckenfresko ist die bisherige Bewohnerin aus dem Gebäude geworfen worden

Carabinieri-Beamte eskortierten die 73-jährige Rita Boncompagni Ludovisi am Donnerstag aus der Villa, in der sie als Witwe des 2018 gestorbenen Prinz Nicolò Boncompagni Ludovisi bis zuletzt lebte. Dieser hatte die Villa zur Hälfte an die gebürtige Texanerin und zur anderen Hälfte an die Söhne aus erster Ehe vermacht. Im Streit um das Erbe gelang es zuletzt in mehreren Versuchen nicht, das historische Gebäude zu versteigern.

Ein Gericht ordnete darum jüngst an, dass die Villa geräumt werden solle. Prinzessin Boncompagni Ludovisi kümmere sich nicht angemessen um das Haus, außerdem biete sie unerlaubterweise Führungen gegen Geld an, warfen ihr die Söhne des ehemaligen Besitzers vor. Am Donnerstagvormittag verließ die Frau schließlich das Grundstück, nachdem die Carabinieri sich Zutritt zur Villa verschafft hatten.

Die Villa ist unter anderem deswegen etwas Besonderes, weil sich in ihr das einzig bekannte Deckengemälde des Barockkünstlers Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) befindet. Bei mehreren Zwangsversteigerungen fand sich jüngst auch für einen Kaufpreis von am Ende 140 Millionen Euro kein Käufer. Ein Sohn des ehemaligen Besitzer erklärte, dass die Villa umfangreich saniert werden müsse.