Die Neue Nationalgalerie in Berlin zeigt erstmals 100 Werke von Gerhard Richter, die der Nationalgalerie von der Stiftung des Künstlers mit einem langfristigen Leihvertrag übertragen worden sind. Der 91-Jährige gilt international als einer der wichtigsten Gegenwartskünstler. Neben seiner Geburtsstadt Dresden und dem Wohnort Köln habe der Maler damit "ein neues Zuhause bekommen", sagt Kurator Joachim Jäger.
"Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin" soll bis 2026 im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie gezeigt werden. Dann sollen die Arbeiten ins benachbarte Museum des 20. Jahrhunderts wechseln, das gerade gebaut wird. Im Obergeschoss soll es dort einen Gerhard Richter gewidmeten Raum geben.
Mit der Ausstellung werde ein Traum wahr, sagt der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. Die Leihgabe sei Ansporn, das Kulturforum zu einem Ort für die Kunst des 20. Jahrhunderts weiterzuentwickeln. "Gerhard Richters Stiftungsbilder markieren den Beginn einer neuen Zeit für die Nationalgalerie."
Einen eigenen Raum in der Ausstellung nimmt der 2014 entstandene "Birkenau"-Zyklus ein, mit dem Richter nach Wegen der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust suchte. Ausgangspunkt sind vier Fotografien, die Insassen des Konzentrationslagers aufgenommen hatten. Richter hat die Fotos in unscharf wirkende große Gemälde übertragen. Die jeweils 2,60 mal zwei Meter großen Werke überzog er dann mit mehreren Farbaufträgen. Durch die Farbverläufe ist vom ursprünglichen Motiv nichts mehr erkennbar. Durch vier graue Spiegel gegenüber werden Besucherinnen und Besucher in direkte Beziehung zur Arbeit gesetzt.
Enge Zusammenarbeit mit dem Künstler
Die Ausstellung, die den Angaben zufolge in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, zeigt Arbeiten aus mehreren Schaffensphasen Richters seit den 80er-Jahren. Raumgreifende Werke sind dabei, wie "4900 Farben" von 2007, ein Ergebnis von Richters Auseinandersetzung mit Farbfeldern, oder das am Computer entstandene "Strip" (2013/2016). Daneben finden sich ebenso kleinere Arbeiten wie etwa die seit 1986 entstandene Werkgruppe "Übermalte Fotografien".
Die Glasarbeit "Schwarz, Rot, Gold" entstand 1999, als Richter für die Eingangshalle des Bundestages die gleichnamige monumentale Wandinstallation aus farbemaillierten Glasplatten realisierte. Richter verstand seine Arbeit mit den Farben der Bundesflagge als Zeichen des Neuanfangs nach dem Zweiten Weltkrieg.
Für die Ausstellung "Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin" in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, verlost Monopol 5x2 VIP-Tickets. Die Freikarten beinhalten kostenlosen Eintritt in alle Staatliche Museen in Berlin an einem frei wählbaren Tag. Für die Teilnahme bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Richter", Ihrem Vor- und Nachnamen, sowie Ihrer Postanschrift bis Freitag, 21. April, 14 Uhr, an info(at)monopol-magazin.de schicken. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per Mail benachrichtigt, die Tickets werden per Post versandt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.