Museum in Dresden

Baselitz-Werke hängen seit Jahren auf dem Kopf

Nachdem die Kunstsammlung NRW einen Mondrian umdrehen musste, wurde nun ein neues Missverständnis bekannt: Werke von Maler Georg Baselitz hängen in Dresden falsch herum

 

Bei dieser am 01.04.2023 erschienenen Meldung handelt es sich um einen Aprilscherz. Zur Auflösung geht es hier. 

 

So kann eine Neuhängung der Sammlung auch aussehen: Nachdem die Kunstsammlung NRW im vergangenen Herbst herausfand, dass eine Abstraktion des Niederländers Piet Mondrian jahrelang verkehrt herum gezeigt wurde, meldet jetzt das Kunstmuseum Dresden einen ähnlichen Fall. Laut Mitteilung des Museums wurden sämtliche Bilder des Malers Georg Baselitz aus der Sammlung des Hauses offenbar falsch herum angeschaut – ohne, dass es bislang jemand gemerkt habe.

"Georg Baselitz wurde weltberühmt durch Bilder, die auf dem Kopf stehen", heißt es in der Mitteilung des Museums. "Allerdings hat eine Forschergruppe jetzt herausgefunden, dass Baselitz bereits seine Motive verkehrt herum malte und durch das Umdrehen eine doppelte Verkehrung beabsichtigte. Die Bilder sollen richtig herum erscheinen, obwohl, oder vielmehr gerade weil sie zweimal gedreht wurden."

Mit dem Verwirrspiel, so heißt es weiter, habe der aus der DDR in die BRD geflohene Künstler einerseits Fragen über den Einfluss politischer Systeme auf die Ästhetik aufwerfen wollen. Andererseits seien die ab 1969 entstandenen Werke aber auch unter dem Eindruck der ersten Mondlandung im Sommer 1969 und der Idee der Schwerelosigkeit entstanden.

Nach dem Bekanntwerden des Mondrian- und des Baselitz-Falles wollen jetzt auch andere Museen ihre Sammlungen überprüfen. So hat das Museum Pompidou in Paris verlautbaren lassen, dass ernsthafte Zweifel an der Hängung des "Schwarzen Quadrats" von Kasimir Malewitsch bestehen. Kunsthistoriker fürchten bereits, dass die Geschichte der modernen Kunst auf den Kopf gestellt werden könnte.