Für die ZKM-Sammlung erwarben sie zehn Medienkunstwerke und große Teile des Archivs des Medienkünstlers, Theoretikers und scheidenden ZKM-Chefs. Weibel wird am 5. März 79 Jahre alt. Der Österreicher verlässt Ende März das Karlsruher Medienkunstzentrum nach 24-jähriger Tätigkeit und geht wieder nach Wien.
Die Auswahl der Kunstwerke umfasst einen Zeitraum von 1968 bis 1993 und deckt entscheidende Phasen im Schaffen von Weibel ab: von den Performances und elektronischen Experimenten der 1960er Jahre über Videoinstallationen der frühen 1970er Jahre bis hin zu computerbasierten Installationen vom Anfang der 1990er Jahre. Das Archiv besteht aus Fotografien, Zeichnungen, Manuskripten und Skizzen der 1960er und 1970er Jahre sowie aus etwa 300 Videos, Filmen und Tonaufzeichnungen aus den 1960er-Jahren bis zur Gegenwart. Die Gesamtsumme des Ankaufs liegt laut Stadt bei 675 000 Euro, darunter ist eine Schenkung von Weibel in Höhe von 275 000 Euro.
"Mit dem Ankauf gewinnt das ZKM ein Kaleidoskop von sechs Jahrzehnten Medienkunst mit einem ungewöhnlich breiten Spektrum künstlerischer Formate", sagte Arne Braun, Staatssekretär im Kunstministerium und stellvertretender Vorsitzender des ZKM-Stiftungsrats. Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und Vorsitzender des Rates, meinte: "Der Kunstankauf ist eine einmalige Chance, die Werke von Peter Weibel für die weltweit einzigartige Sammlung des ZKM zu sichern. Viele Arbeiten stehen für Meilensteine in der Medienkunstgeschichte."
Der Erwerb dokumentiert mit den Videos, Objekten und Installationen, die sich bereits im Besitz des ZKM befinden, die Entwicklung von Weibels Werk über 50 Jahre. Die Medienkunstsammlung des Zentrums will die Geschichte der Medienkunst des 20. und 21. Jahrhunderts für ein breites Publikum und künftige Generationen erfahrbar machen.