Wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Instituts für Museumsforschung in Berlin hervorgeht, stieg die Zahl der verkauften Tickets im Jahr 2021 von 33,6 auf 38,8 Millionen. Das seien etwa zwei Drittel (- 65,3 Prozent) weniger als vor Corona.
Von den kontaktierten 6810 Museen meldeten den Angaben zufolge rund 48 Prozent ihre Besuchszahlen für 2021 an das Institut. Weitere zehn Prozent waren wegen Umbauarbeiten oder pandemiebedingt nicht geöffnet. Angaben des Instituts aus dem Dezember 2021 zufolge waren die Zahlen vor Beginn der Pandemie über Jahrzehnte stetig gestiegen, 2019 wurden 111,6 Millionen Tickets verkauft.
Anders als in den Museen sind die extra erhobenen Zahlen in den Ausstellungshäusern weiterhin rückläufig. Das Institut verzeichnete hier knapp zwei Millionen Besucherinnen und Besucher, was einem Rückgang von 63,4 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Im Jahr 2020 lag die Zahl bei 2,3 Millionen. Von den angeschriebenen 507 Häusern meldeten etwa 57 Prozent ihre Zahlen für 2021. Ausstellungshäuser haben im Unterschied zu Museen keine eigenen Sammlungen.
Rückgang bei Kunstmuseen
Laut der Mitteilung von Dienstag konnten Museen ihre Besuchskapazitäten aufgrund strenger Hygiene- und Kontrollauflagen auch in 2021 kaum ausschöpfen. Im Vergleich zu 2020 konnten sich einige Museumsarten besser erholen als andere: Schloss- und Burgmuseen legten wieder zu (+12,5 Prozent). Naturkundemuseen (-14,4 Prozent) und Kunstmuseen (-10,3 Prozent) mussten weitere Rückgänge verkraften.
Regional unterschiedliche Öffnungsregeln und das variierende Pandemiegeschehen führten dazu, dass sich Museen in Schleswig-Holstein über ein Plus von 32,1 Prozent im Vergleich zu 2020 freuen konnten. Die Besuchszahlen der Museen in Sachsen gingen um 29,8 Prozent zurück. Museen in kommunaler Trägerschaft registrierten im Vergleich zum Vorjahr Einbußen von 13 Prozent, Museen in privater Hand verzeichneten Zuwächse von 23,6 Prozent.
"Auch im Jahr 2021 hatten viele Museen monatelang geschlossen und hing ihre Öffnung von lokalen Entwicklungen und politischen Erwägungen ab, auf die sie keinen Einfluss hatten", resümierte Institutsdirektorin Patricia Rahemipour. Entsprechend sei es wichtig, die Arbeit der Museen "hinter den Kulissen" noch stärker in den Fokus zu nehmen. David Vuillaume, Geschäftsführer des Deutschen Museumsbundes, mahnte, dass Museen angesichts pandemiebedingter Einnahmeverluste und Mehrkosten durch die Energiekrise auf Unterstützung angewiesen sein werden.