Pollock, Newman, Rothko: Abstrakte Expressionisten wurden und werden noch als Herrenklub wahrgenommen, wofür nicht zuletzt der Kritikerpapst Clement Greenberg sorgte. Bezeichnenderweise war Greenberg mit Helen Frankenthaler (1928–2011) liiert, bevor die Künstlerin Robert Motherwell heiratete. Wie Pollocks Ehefrau Lee Krasner musste sich Frankenthaler als Malerin keineswegs hinter den Männern verstecken – aus heutiger Sicht jedenfalls.
Die letzte nennenswerte Schau in Deutschland zum farbgewaltigen Werk der gebürtigen New Yorkerin liegt über 20 Jahre zurück, jetzt wird die Pionierin der Farbfeldmalerei in einer großen Ausstellung im Essener Museum Folkwang gewürdigt. Eine besondere Rolle spielen hierbei 75 großformatige Papierarbeiten.
"Paper is painting" war das Credo der Künstlerin, die zeitweilig der Leinwand als Farbträger abschwor, weil sie von der Schönheit farbdurchtränkten Papiers fasziniert war – von den Zufallskonstellationen, die sich im Zusammenspiel der Materialien ergaben. Ihre Leinwandgemälde, auch davon sind wichtige Beispiele in Essen zu sehen, sollten aber nicht unterschätzt werden.
Bereits in den frühen 1950ern breitete Frankenthaler ihre ungrundierten Leinwände auf dem Boden aus, so wie Pollock es tat, aber statt wie er zu "drippen", goss die Künstlerin verdünnte Ölfarbe auf die Flächen. Dazu half sie mit diversen Werkzeugen nach, benutzte etwa einen Wischmopp, um beim Einwirken der Farbe nachzuhelfen. Ihre Kollegen Morris Louis und Kenneth Noland sahen ihr dabei im Atelier zu und adaptierten Frankenthalers revolutionäre Technik für eigene Werke. Der Rest ist Kunstgeschichte – leider zu Ungunsten bedeutender Künstlerinnen wie Frankenthaler.
Für die Ausstellung "Helen Frankenthaler“ im Museum Folkwang in Essen, die noch bis zum 5. März 2023 zu sehen ist, verlost Monopol 5 x 2 Karten. Für die Teilnahme an der Verlosung bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Frankenthaler" und Ihrem Vor- und Nachnamen sowie Ihrer Postanschrift bis Mittwoch, 7. Dezember, 14 Uhr, an info(at)monopol-magazin.de schicken. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per Mail benachrichtigt, die Ausstellungstickets werden per Post zugesandt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.