"Sie ist heute Morgen nach kurzer Krankheit zu Hause im Norden Londons im Kreise ihrer Familie friedlich gestorben", hieß es am Mittwoch von ihrer Galerie Victoria Miro.
Paula Rego, der kürzlich eine Retrospektive in der Tate Britain gewidmet war, wurde 1935 in Lissabon geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Von 1952 bis 1956 studierte sie an der renommierten Slide School of Fine Art in London. Dort lernte sie ihren Ehemann kennen, den britischen Künstler Victor Willing. Rego erlangte in den 1960er-Jahren internationale Anerkennung und schuf ein umfangreiches Werk, das sich mit Themen wie Geschlecht, Macht und Sexualität befasst. Als Willing 1988 nach langjähriger Erkrankung verstarb, verarbeitete die Künstlerin ihren Verlust in ihrem Werk und beschäftigte sie sich fortan mit Themen wie Familie, Unterdrückung, Leid und Trauer.
"The Dog Woman" aus dem Jahre 1994 zählt zu ihrer bekanntesten und zugleich signifikantesten Werken: Wie ein Hund krümmt sich eine leicht bekleidete Frau auf dem Boden und symbolisiert so für Rego die gesellschaftliche Unterdrückung des weiblichen Geschlechts. Mit diesen und anderen kritischen Arbeiten trug Rego einen wichtigen Teil zur feministischen Kunst bei. Arbeiten von ihr sind zurzeit auf der Hauptausstellung der Venedig-Biennale zu sehen.