Während der ersten 100 Tage der Invasion habe Russland 370 kulturelle Stätten zerstört, sagte Tkatschenko am Freitag in Kiew. Es seien Kulturdenkmäler, vor allem Kirchen, aber auch Exponate zu Schaden gekommen.
"Kultur ist Identität", sagte der Minister. Deshalb gehe es Russland darum, die identitätsstiftende ukrainische Kultur zu vernichten. Die Ukraine habe eine große Kultur und werde sie auch international stärker fördern. "Wir können die russische Kultur, die Moskau als Waffe sieht, im Ausland und überall durch unsere eigene Kultur ersetzen", meinte Tkatschenko.
Viele Künstler und professionelle Kulturschaffenden seien an der kulturellen Front tätig. Auch bei einem Konzert am Brandenburger Tor in Berlin unlängst hätten sich die Menschen in der deutschen Hauptstadt davon überzeugen können. Dort trat auch die Band Kalush Orchestra auf, die in diesem Jahr den Eurovision Song Contest (ESC) in Turin gewonnen hatte.
Tkatschenko bekräftige Pläne, den ESC im kommenden Jahr in der Ukraine auszurichten – trotz des nicht absehbaren Endes des Krieges. Die Bedingungen für ein Musikfest in Kriegszeiten müssten noch geklärt werden, meinte er. Es solle aber in dem Siegerland über die Bühne gehen.
In der Hauptstadt Kiew oder auch in der westukrainischen Großstadt Lwiw etwa ist die Lage vergleichsweise stabil – anders als im besonders umkämpften Osten der Ukraine. Bisher gilt weiterhin der Kriegszustand - mit nächtlichen Sperrstunden.