Niemand kommt an der rigorosen Wucht des deutschen Pavillons vorbei, egal wer darin ausstellt. Hans Haacke brach den Marmorboden auf, Isa Genzken ließ den Bau von 1938 hinter einer Bauplane verschwinden, Anne Imhof steigerte die kalte Herablassung des Gebäudes noch durch Eingriffe in Stahl und Glas.
Dass Yilmaz Dziewior der Kurator des deutschen Pavillons in Venedig, die Künstlerin Maria Eichhorn einlud, ließ schon vermuten, dass eine erneute Auseinandersetzung mit der faschistischen Vergangenheit des Hauses folgen würde. Und die Künstlerin fördert noch einmal Ungesehenes zutage: den alten Grundriss des Vorgängergebäudes, die Spuren der Überhöhung der Architektur durch die Nationalsozialisten. Zur Ausstellung gehören Führungen durch Venedig, die Spuren des Faschismus und des Widerstands gegen ihn über die Giardini hinaus sichtbar machen.
Monopol-Redakteurin Silke Hohmann hat für Monopol TV mit Dziewior über den Pavillon gesprochen. Sie können den Beitrag hier anschauen (dazu bitte mit einem Klick die Inhalte aktivieren):