"Wir sind immer davon ausgegangen, dass keiner auf die Idee kommt, so etwas zu stehlen, weil man es nicht verwerten kann", sagte der pensionierte Museumschef am Dienstag im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Museum im November 2019 am Landgericht. Trotz aller Spekulationen glaube er nicht, "dass es dafür einen Markt gibt."
Bei den Juwelengarnituren macht laut Syndram das Ensemble den Wert aus, sie seien "so etwas wie ein Weltkulturerbe". Der Versicherungswert der Stücke basiere auf Schätzungen anhand von Vergleichen mit anderen Schmuckstücken. Die "Epaulette", eines der prominentesten Teile der nach wie vor verschollenen Beute, koste "mindestens so viel wie ein Rubens". Er habe bei der Einrichtung des Historischen Grünen Gewölbes "optimale Sicherheit" gewollt, sich damit aber weniger beschäftigt, erklärte Syndram. Seine Aufgabe sei gewesen, die Schatzkammer August des Starken wiederherzustellen.
Seit Ende Februar müssen sich im Zusammenhang mit dem Coup sechs Männer zwischen 23 und 28 Jahren wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung verantworten. Die Deutschen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie sollen am Morgen des 25. November 2019 aus dem berühmten Museum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und zudem über einer Million Euro Sachschäden hinterlassen haben.
Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten sowie in der Tiefgarage eines Wohnhauses ein Fluchtauto angezündet zu haben. Laut Anklage haben sie schon Tage zuvor das Gitter vor dem späteren Einstiegsfenster zum Museum präpariert, indem sie ein Loch hineinschnitten und das Gitterteil dann mit Klebstoff wieder einsetzten.