Der mit 50 000 Euro dotierte Preis soll am 2. Juli in der Frankfurter Paulskirche übergeben werden. Gewürdigt werde die Arbeit einer Künstlerin, "die mit ihren kollaborativ erarbeiteten Performances ein Mediengrenzen auflösendes neues Format aus Tanz, Sound- und Rauminstallation geschaffen hat", teilte die Binding-Kulturstiftung am Freitag in Frankfurt mit.
Imhof gelang innerhalb weniger Jahre ein rasanter Aufstieg in der Kunstwelt. Nach einer Einzelausstellung 2013 im Frankfurter Portikus bekam sie 2015 für ihre Installation "Rage" den Preis der Berliner Nationalgalerie. Auf der Venedig-Biennale 2017 erhielt der Deutsche Pavillon mit Imhofs Performance "Faust" den Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag. 2019 und 2021 folgten Einzelausstellungen in London und Paris. Ihre Performances kreisen um Macht und Ohnmacht, Willkür und Gewalt, Widerstand und Freiheit. Wenn keine Performances stattfinden, zeugen Relikte davon, die dann als eigenständige Arbeiten gelten.
Imhof habe international für Aufsehen gesorgt und die Kunstwelt bereichert, sagte Bergit Gräfin Douglas, Vorstandsvorsitzende des Stiftungsvorstands. Imhof gelte als Erneuerin der zeitgenössischen Kunst und zähle heute zu den relevantesten internationalen Künstlerinnen, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD): "Sie überschreitet verstörend Grenzen und hat als Performance-Künstlerin einen neuen Ton in die zeitgenössische Kunst gebracht."