Rosemary Mayer, Ways of Attaching
„Ways of Attaching“ ist die erste umfassende institutionelle Überblicksausstellung der US-amerikanischen Künstlerin Rosemary Mayer (1943-2014). Sie liefert umfangreiche Einblicke in die vielseitige Arbeitsweise der Künstlerin: von frühen konzeptuellen Experimenten der ausgehenden 1960er-Jahre, über Textilskulpturen, Zeichnungen und Künstlerinnenbüchern Anfang der 1970er, ihren Dauerperformances und ,temporären Monumenten’, die zwischen 1977 und 1982 entstanden sind, bis hin zu Zeichnungen, Skulpturen und Buchillustrationen der 1990er und 2000er Jahre. Hervorgehoben werden insbesondere Mayers skulpturale Methoden wie Drapieren, Knoten und Verknüpfen sowie ihr Arbeiten in realen und imaginären Netzwerken und Konstellationen, bestehend aus Freund*innen und historischen Figuren.
Neben dem Einbezug des Spätwerks der Künstlerin werden im Aachener Teil der Ausstellungskooperation alle bislang erhaltenden Textilskulpturen der Künstlerin präsentiert – darunter auch die drei prominenten, nach historischen Frauenfiguren benannten Arbeiten „Hroswitha“, „The Catherines“ und „Galla Placidia“. Diese waren 1972/73 ursprünglich für die Einzelausstellung in der mittlerweile legendären A.I.R. Galerie entstanden, im Ludwig Forum Aachen werden sie erstmals wieder zusammengeführt.
Rosemary Mayer (1943-2014) war seit den späten 1960er-Jahren in der New Yorker Kunstszene aktiv. Eine der ersten Ausstellungen hatte sie in der New Yorker A.I.R. Gallery, der ersten kooperativen Galerie für Frauen in den USA, die sie mitgegründete. In den 1970er und 1980er Jahren wurden ihre Arbeiten in alternativen Ausstellungsräumen in New York gezeigt, darunter The Clocktower, Sculpture Center und Franklin Furnace, sowie in Universitätsgalerien im ganzen Land. Im Jahr 1982 wurde ihre Übersetzung des Tagebuchs des manieristischen Künstlers Jacopo da Pontormo zusammen mit einem Katalog ihrer Arbeiten veröffentlicht. In der jüngeren Vergangenheit waren Ausstellungen von Rosemary Mayer bei Southfirst, Brooklyn (2016), Lamar Dodd School of Art an der University of Georgia (2017), ChertLüdde, Berlin (2020), Gordon Robichaux, New York (2021) und dem Swiss Institute, New York (2021/22) zu sehen. Schließlich war sie mit Arbeiten in der von Nick Mauss kuratierten Ausstellung „Bizarre Silks, Private Imaginings and Narrative Facts, etc.“ in der Kunsthalle Basel (2020) vertreten.
Bei „Ways of Attaching“ handelt es sich um die erste von Eva Birkenstock kuratierte Ausstellung als neue Direktorin des Ludwig Forum Aachen. Das Ausstellungsdisplay wurde von Fotini Lazaridou-Hatzigoga entworfen. Begleitet wird die Ausstellung von einer korrespondierenden Sammlungspräsentation.
Parallel zur Ausstellung erscheinen zwei englischsprachige Publikationen über Rosemary Mayer, die in Deutschland vom Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König vertrieben werden: The Letters of Rosemary & Bernadette Mayer, 1976–1980, Edited by Gillian Sneed, Marie Warsh. Preface by Eva Birkenstock, Robert Leckie, Laura McLean-Ferris, Stephanie Weber. Text by Bernadette Mayer, Rosemary Mayer, Gillian Sneed, Paperback, 5.5 x 8.25 in. / 373 pgs / 35 color / 21 bw, ISBN 9780999505960 (Erscheinungstermin März 2022).
Rosemary Mayer: Ways of Attaching, Edited by Eva Birkenstock, Laura McLean-Ferris, Robert Leckie, Stephanie Weber. Introduction by Eva Birkenstock, Simon Castets, Matthias Mühling, Robert Leckie. Text by Rosemary Mayer, Laura McLean-Ferris, Jenny Nachtigal, Jenni Sorkin, Hardcover, 8.5 x 11 in. / 352 pgs / 226 color / 26 bw, ISBN 9783753301631 (Erscheinungstermin Sommer 2022)
Die Ausstellung und die Publikationen sind organisiert in Zusammenarbeit mit Marie und Max Warsh aus dem Nachlass von Rosemary Mayer sowie in Partnerschaft mit dem Swiss Institute, New York, dem Lenbachhaus München und Spike Island, Bristol.
Die Ausstellung wird großzügig gefördert von der Peter und Irene Ludwig Stiftung, der Kulturstiftung NRW sowie der Terra Foundation.
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