Die aus rund 1000 Objekten bestehende Sammlung gehöre zu den größten und bekanntesten des deutschen Expressionismus, teilte das Münchner Auktionshaus Ketterer Kunst mit. Im Mittelpunkt stünden Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl, die die Brücke 1905 in Dresden gegründet hatten.
Der Würzburger Unternehmer Hermann Gerlinger hatte gemeinsam mit seiner Frau Hertha seit den 1950er-Jahren Gemälde, Handzeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien, Skulpturen und zahlreiche Dokumente zusammengetragen. Die Sammlung war über Jahrzehnte hinweg in Museen zu sehen. "Jetzt ist die Zeit gekommen, die Werke der nächsten Generation von Sammlern ganz direkt zur Verfügung zu stellen", erläuterte Hermann Gerlinger. "Wenn die junge Generation mit den Arbeiten selbst leben kann, wird sie ihren ganz eigenen Zugang zu den Brücke-Künstlern und der Brücke-Kunst finden."
Zunächst sind vier Sonderkataloge und anschließend eine schrittweise Veräußerung innerhalb von etwa vier Jahren geplant. Der Erlös der Auktionen soll laut Auktionshaus drei gemeinnützigen Organisationen zugute kommen. Kritik und Bedauern angesichts der Ankündigung gab es dennoch. So werde diese umfassende und bedeutende Sammlung aufgelöst und gehe "für Museen unwiederbringlich verloren", heißt es in der "Süddeutschen Zeitung". Die Sammlung war zuvor auf Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein und im Kunstmuseum Moritzburg in Halle zu sehen gewesen. Offenbar wurde sich der Sammler mit den Museen jedoch nicht über einen Verbleib der Werke einig.