"Die Stiftung Bauhaus Dessau zu leiten, ist Freude und Herausforderung gleichermaßen", sagte Steiner an ihrem ersten Tag im Amt. Die promovierte Kunsthistorikerin aus Österreich wurde aus 32 internationalen Bewerberinnen und Bewerbern vom Stiftungsrat ausgewählt. Sie folgt auf Claudia Perren, die die Stiftung für etwa sechs Jahre (bis Juli 2020) geleitet hatte.
Steiner, die auch den Vorstand der Stiftung übernimmt, hat Kunstgeschichte und Politikwissenschaften an der Universität Wien studiert. Seit 2016 war Steiner, 1964 geboren, Direktorin des Kunsthauses Graz in Österreich. Zuvor war sie zwei Jahre an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig tätig.
Sie stecke bereits in den ersten Vorhaben, erklärte die Stiftung. Man werde sich in die Initiative Neues Europäisches Bauhaus einbringen, hieß es. Gemeinsame Projekte mit der Bauhaus-Kooperation Berlin Dessau Weimar sowie der Hochschule Anhalt und anderen Partnern im Land seien demnach im Gespräch. Zudem soll das Bauhaus Museum Dessau als Ort für "Veranstaltungen, Kunst und Begegnung" unter ihrer Führung weiter ausgebaut werden, erklärte die Stiftung. Wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit würden auch die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Bauhauses in Dessau im Jahr 2025 werden.
In Weimar hatte der Architekt Walter Gropius 1919 das Staatliche Bauhaus als Hochschule für Gestaltung gegründet. Später zog es nach Dessau, wo es seine Blütezeit erlebte, bevor es erneut umzog und auf Druck der Nazis in Berlin 1933 endgültig geschlossen wurde. Stiftungen erforschen und bewahren das Erbe der bis heute weltweit stilgebenden Schule für Architektur, Kunst und Design.