Die Karriere des ghanaischen Malers Amoako Boafo kann man außerirdisch nennen. Nun wurden seine Bilder sogar ins All geschossen. Der Künstler hatte sich mit dem Raumfahrttechnik-Unternehmen Uplift Aerospace und dem privaten Weltraum-Dienstleister Blue Origin zusammengetan, der auch schon Jeff Bezos in den Weltraum befördert hat. Für die Reise ins All schuf er ein Tryptichon mit Porträts von sich selbst, seiner Mutter und der Mutter eines Kindheitsfreundes, das an den Außenpaneelen einer Rakete vom Typ New Shepard angebracht wurden.
Am gestrigen Donnerstag startete Boafos Kunst (die übrigens mit einer hitzebeständigen Spezialfarbe gemalt ist, die dem Hochgeschwindigkeitstrip standhalten kann) von einer Raketenstation in Van Horn, Texas - begleitet von einem weltweiten Live-Stream, auf dem die Porträts jedoch nur ab und zu ansatzweise zu erkennen waren. Die bemalte Raumkapsel erreichte eine Höhe von rund 100 Kilometern und landete nach knapp zehn Minuten wieder in der texanischen Wüste.
"Ich bin mit dem Wissen aufgewachsen, dass der Himmel die Grenze ist", kommentierte Boafo das abenteuerliche Projekt. "Jetzt darf ich an etwas mitarbeiten, das über den Himmel, wie wir ihn kennen, hinaus geht. Das zeigt, was möglich ist, wenn Kreative nicht nur die Glasdecke zerschmettern, sondern über sie hinauswachsen."
Darüber, ob die private Raumfahrt nun ein riesiger Menschheitsfortschritt oder ein sinnlos teures und ressourcenfressendes Hobby von sehr reichen Personen ist, wird gerade eifrig diskutiert. Uplift Aerospace sieht sich jedenfalls als Weltverbesserer in doppeltem Sinne. Die All-Flüge seien Inspiration für Millionen von Menschen auf dem ganzen Planeten, heißt es von dem Unternehmen. Außerdem spende man für jedes Raketenkunstwerk nach den Wünschen der Künstler an gemeinnützige Organisationen.