Im Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum können Gäste mit der Öffnung am 22. September die Tradition des sogenannten Teewegs erleben. Am 25. August wurde dort das Teehaus des japanischen Architekten Jun Ura eingeweiht. Die Konstruktion aus Stahl, Holz, Lehm, Keramik und Lackelementen nimmt die Form der Turmruine der Berliner Gedächtniskirche auf, was an die Kriegserfahrungen beider Länder erinnert soll. Das Teehaus steht im Themenraum zur japanischen Kunst. Sein Name "Bôki-an" bedeutet laut dem Museum so viel wie "Klause, um den Alltag hinter sich zu lassen".
Neben dem japanischen Botschafter Hidenao Yanagi kamen Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering (SPD), zur Zeremonie, die auch das Jubiläum "160 Jahre Freundschaft Deutschland - Japan" würdigte. Grütters unterstrich, das Teehaus stehe für die Verbindung von Tradition und Gegenwart und die Verbundenheit beider Länder. Müntefering, die aus Nordrhein-Westfalen stammt, erntete einige Lacher, als sie sagte, sie befürchte: "So ein schönes Teehaus haben wir selbst in Düsseldorf noch nicht." Die japanische Gemeinde dort gilt als die größte in Deutschland.
Das rund 680 Millionen Euro teure Humboldt Forum, ein Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft mit Schlossfassade, wird derzeit schrittweise eröffnet. Künftig nutzen es zwei Museen der Preußen-Stiftung, das Land Berlin und die Humboldt-Universität.
Museum für Asiatische Kunst