Die coronabedingt reduzierten Tickets für die sechs Ausstellungen seien vergeben, hieß es bei der Stiftung Humboldt Forum. Allerdings könnten sich noch Lücken ergeben, weil immer wieder Besucherinnen und Besucher ihre Buchungen nicht wahrnähmen. Ein spontaner Versuch könne also erfolgreich sein.
Das 680 Millionen Euro teure Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft war am Dienstag nach jahrelangen Diskussionen und einigen Verzögerungen eröffnet worden. Aktuell können coronabedingt nur etwa 2400 Tickets pro Tag gebucht werden. Das Humboldt Forum geht ansonsten von einer Kapazität von rund 10 000 Besucherinnen und Besucher täglich aus.
Die Türen des Forums werden in drei Etappen geöffnet. Im September sowie im zweiten Quartal 2022 sind weitere Öffnungen vorgesehen. Zunächst warten im historischen Keller, im Erdgeschoss und in der ersten von drei Etagen die Ausstellungen "schrecklich schön. Elefant - Mensch - Elfenbein", "Nach der Natur" im Bereich der Humboldt-Universität, die "Berlin Global"-Ausstellung von Stadtmuseum und Kulturprojekte Berlin, "Nimm Platz!" als Ausstellung für Kinder, die "Geschichte des Ortes" zur wechselhaften Historie an dieser Stelle der Stadt und schließlich "Einblicke. Die Brüder Humboldt" zu Wirken und Schaffen der Namensgeber Alexander (1769-1859) und Wilhelm (1767-1835) von Humboldt.
Das rund 40.000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen Berlins teilen sich zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Neben dem Gebäude selbst mit seinen Barockfassaden ist auch die vom nächsten Jahr an geplante Präsentation von als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen umstritten. Museen aus Deutschland und Nigeria sowie die politische Ebene verhandeln aktuell über Rückgaben vom kommenden Jahr an.