Künstlerduo

Stockholm hat neue Rettungsring-Skulptur von Elmgreen & Dragset

Das Künstlerduo Elmgreen & Dragset ist für Installationen bekannt, die Minimalismus mit Humor nehmen. Nun wurde in Stockholm ein Monument aus Rettungsringen eingeweiht, das für Solidarität in der Krise stehen soll

Das dänisch-norwegische Künstlerduo Elmgreen & Dragset ist im öffentlichen Raum in Skandinavien ziemlich präsent. Im Kunstareal Ekebergparken in Oslo steht die Skulptur eines kleinen Jungen auf einem Sprungturm und sieht aus, als wolle er gleich in den glitzernden Fjord am Fuße des Hügels eintauchen. Für die dänische Stadt Hesingör haben die beiden Wahlberliner eine verspiegelte, männliche Version der "Kleinen Meerjungfrau" aus Kopenhagen geschaffen, und auch auf der Insel Djurgården in Stockholm, einem königlichen Park inklusive Freiluft- und Maritimmuseum, wurde nun ein neues Elmgreen-Dragset-Werk eingeweiht. 

Die turmartige Skulptur "Life Rings" besteht, wie der Name bereits sagt, aus ineinander verschränkten Rettungsringen. Die rot-weiß gestreiften Kringel sind aus Metall gefertigt, also nicht besonders schwimmfähig. Dafür kann man der Arbeit Stabilität attestieren, ein Monument der Rettung in der Krise soll sie nach Einschätzung der Schöpfer Michael Elmgreen und Ingar Dragset sein. Die beiden Künstler, die seit 1995 zusammenarbeiten, beziehen sich in ihrer Kunst oft auf eine Formensprache des Minimalismus, die jedoch durch den Einsatz von Alltagsgegenständen Lebensnähe und eine erzählerische Dimension bekommen.

In den Werken geht es immer wieder um das Verhältnis von Körper und Raum und von Körpern zueinander. Auch "Life Rings" spielt mit Assoziationen von Zusammenhalt und dem Versprechen auf Hilfe in symbolischer Seenot. Eindeutig ist die Kunst bei Elmgreen & Dragset jedoch nie. Ob die Rettungsringe in ihrer Verstricktheit überhaupt einsatzfähig sind, oder eher in ihrer Monumentalität erstarren, bleibt offen.