Der Tag der Erde ist wie so vieles Gutes in der Geschichte der Menschheit Ergebnis einer Katastrophe: 1968 flossen nach einem Unfall auf einer Bohrplattform an der kalifornischen Küste Tausende Tonnen Öl ins Meer. Als Reaktion darauf schlug US-Senator Gaylord Nelson im April 1970 vor, Ökologie-Debatten an Universitäten ins Leben zu rufen; aus dieser Idee entstand der Earth Day. Seither demonstrieren Menschen auf der ganzen Welt am 22. April für einen bewussteren Umgang mit Ressourcen und der Natur.
In diesem Jahr hat Yoko Ono ihren Beitrag geleistet. Die 88-Jährige hat in Großbritannien an verschiedenen Orten Botschaften an Werbetafeln anbringen lassen. "I Love You Earth" steht in schwarzen Buchstaben auf weißem Hintergrund auf den Plakaten, die unter anderem in Manchester, Liverpool und Glasgow, aber auch an mehreren Orten in London zu finden sind, wie an den Chiswick Towers, am Park Royal und den North London Towers. Ein einfaches Liebesgeständnis der Künstlerin. Und vielleicht auch ein Zugeständnis. Oder ein Versprechen.
"Lasst uns zusammenhalten, um den Planeten zu retten"
Die Botschaft war ursprünglich eine Textzeile vom 1985 erschienenen Album "Starpeace" und ist jetzt ein Beitrag zu einem Langzeitprojekt der Londoner Serpentine Gallery: "Back to Earth" hat über 60 Künstler, Architekten, Dichterinnen, Filmemacher, Wissenschaftlerinnen, Denker und Designerinnen eingeladen, auf die Umweltkrise zu reagieren.
"Lasst uns zusammenarbeiten, um diesen Planeten zu retten", ruft Yoko Ono auf. "Gemeinsam. So werden wir die Welt verändern. Warum? Weil wir müssen." Ono hat seit frühen Tagen Poster für ihre Kunst genutzt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann John Lennon ließ sie 1969 "War is over! – if you want it" am Times Square plakatieren. Der öffentliche Raum ist ihre Bühne, die Erde ihr Medium.