Rückblick 2020

Die 10 meistgelesenen Monopol-Interviews

2020 war das Jahr der Expertinnen und Experten. Das Virus veränderte nahezu alle Lebensbereiche, der Bedarf an originellen Perspektiven auf die Pandemie war also groß. Auch bei Monopol waren deshalb Interviews gefragt


Alexander Kluge über Ausnahmezustände

Als Autor und Filmemacher hat Alexander Kluge sich immer wieder mit Kriegen und Naturkatastrophen beschäftigt. Im Interview für Monopol-Online erklärt der 88-Jährige im April, warum die Corona-Krise an das Frühjahr 1945 erinnert – und was Kunst jetzt ausrichten kann. 


Joseph Vogl über den Rausch des Epochalen

Politische Niedertracht und die Kreativität beim Grotesken: Der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl spricht mit uns ebenfalls im April über die Coronakrise als Lackmustest unserer Gesellschaften. Seine Aussicht für das post-pandemische Zeitalter: "Es wird sich wahrscheinlich etwas geändert haben."


Susanne Ristow über Kulturvirologie

Das Coronavirus hat die Allgegenwart von Viren erneut mit voller Wucht ins öffentliche Bewusstsein geschossen. Die Künstlerin und "Kulturvirologin" Susanne Ristow warnt bereits im Februar im Monopol-Interview vor Panik und wirbt für Vertrauen ineinander: "Nichts ist ansteckender als Angst."


Samuel Salzborn über die Corona-Flucht aus den Städten

Wer konnte, hat die Stadt zu Beginn der Corona-Maßnahmen verlassen. Doch auf dem Land ist das Lockdown-Leben auch nicht besser - ganz im Gegenteil, sagte Politikwissenschaftler und Soziologe Samuel Salzborn im Mai im Gespräch mit Monopol: "Sich auf dem Land sicher zu fühlen, ist eine Ideologie."


Thomas Macho über Hygiene

Hygiene ist ein Kampfbegriff. Die Regierenden ordnen sie an, Demonstranten sprechen von den Corona-Maßnahmen als "Hygiene-Diktatur". Kulturwissenschaftler Thomas Macho erklärte uns den Ursprung des Konzepts – und in welchem Zusammenhang es nichts zu suchen hat. 

 

AA Bronson vergleicht die Corona-Pandemie mit der Aids-Krise

Der Künstler AA Bronson hat die Aids-Krise in New York erlebt und dadurch viele Freunde verloren. In der Corona-Pandemie sieht er Ähnlichkeiten zu damals - aber auch große Unterschiede in der öffentlichen Reaktion. "Wieder werden arme Menschen am meisten leiden", prophezeite der 74-Jährige im März im Monopol-Interview.


Mary Ceruti über Polizeigewalt

Neben Corona hat die Leserinnen und Leser auch die Anti-Rassismus-Proteste interessiert, denn der Fall George Floyd wühlte auch die Kunstwelt auf. Das Walker Art Center in Minneapolis hat in diesem Jahr angekündigt, nicht mehr mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Ein Gespräch mit Direktorin Mary Ceruti, die meint: "Immer mehr Menschen erkennen, dass sich etwas ändern muss."


Daniel Richter über den Stress, rechthaberisch und unsensibel zu sein

In Daniel Richters neuen Bildern wirken die Menschen wie in endlose Gemetzel verstrickt. Vor seiner Salzburger Ausstellung sprachen wir mit dem Maler über das Älterwerden und Phantasmen weißer Männer


Lilian Mauthofer über die Lage im Libanon

Die Fotografin Lilian Mauthofer hat die Protestbewegung im Libanon mit der Kamera festgehalten. Ein Gespräch übers Verbündetsein, Sichtbarkeit und die Situation in Beirut nach der verheerenden Explosion im August


Lola Arias über ihren Streit um Kunst-Satire "The Square"

In Ruben Östlunds Kunstwelt-Parodie "The Square" wird das zentrale Werk der Künstlerin Lola Arias zugeschrieben. Die ist damit jedoch gar nicht einverstanden - und setzt sich juristisch zur Wehr. Im Monopol-Interview sagt sie: "Ich wurde wie Dreck behandelt."