Ausgrabungsstätte

Jüdisches Viertel in Köln soll Weltkulturerbe werden

Blick in die Ausgrabungsstätten und Bauarbeiten an der Archäologischen Zone in Köln
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Blick in die Ausgrabungsstätten und Bauarbeiten an der Archäologischen Zone in Köln

Das wieder ausgegrabene jüdische Viertel Kölns aus dem Mittelalter soll als Weltkulturerbe vorgeschlagen werden 

Die Stadt Köln und der Landschaftsverband Rheinland haben nach eigenen Angaben vom Donnerstag einen entsprechenden Antrag beim Land Nordrhein-Westfalen eingereicht. Das Land soll das Viertel auf die Vorschlagsliste für Unesco-Welterbestätten setzen.

Seit 2007 hatten Archäologen auf dem Rathausplatz im Zentrum der Altstadt das mittelalterliche Judenviertel ausgegraben. Dazu gehören die Ruinen von Tanzhaus, Hospital, Bäckerei und Synagoge. Die Forscher fanden viele kostbare Artefakte, so einen halbmondförmigen, edelsteinbesetzten Goldohrring aus dem 11. Jahrhundert. Zurzeit wird die Fundstätte mit einem Museum überbaut. Die Eröffnung sei für 2024 geplant, sagte ein Sprecher.

Auf einem 600 Meter langen Rundgang soll der Besucher nicht nur das jüdische Viertel, sondern auch den kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wiederentdeckten römischen Statthalterpalast besichtigen können. Der Statthalterpalast - das Praetorium - ist bereits Herzstück eines Antrags für das Unesco-Weltkulturerbe "Niedergermanischer Limes". Der Limes verlief entlang des Rheins auf 385 Kilometern Länge von Remagen bis zur Mündung bei Katwijk an Zee. Das Praetorium war die Regierungszentrale der römischen Provinz Niedergermanien.