Heinz Bude

Neuer Leiter des Documenta-Instituts gibt erste Einblicke

Der Soziologe Heinz Bude wurde in Kassel offiziell als Leiter des geplanten Documenta-Instituts vorgestellt. Er versteht die Documenta als ein Ausstellungsmodell, mit dem man die "Biennalisierung des Kunstfelds" in den Griff bekommt

Der Direktor des geplanten Documenta-Instituts, Heinz Bude, hat erste Einblicke in die Aufgaben der neuen Einrichung gegeben. "Die einmalige Chance des Documenta-Instituts besteht darin, dass es die Documenta als ein Modell der Ausstellung von Gegenwartskunst versteht und damit das weltgesellschaftliche Phänomen der Biennalisierung des Kunstfelds in den Griff bekommt. Im Zusammenspiel von Archiv, Forschung und stadtgesellschaftlicher Partizipation wird ein Labor der Erforschung von Zeitgenossenschaft durch die Präsentation von Gegenwartskunst entstehen", kündigte Bude bei seiner Vorstellung am Mittwoch in Kassel an. Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) erklärte, dass Bude wunderbar zur Documenta passe. Er sei ein "Intervenierer", der den Finger in die richtige Wunde lege und die richtigen Fragen stelle.

Bude, Jahrgang 1954, ist Professor an der Universität Kassel. Dort lehrt er seit 2000 Makrosoziologie. Berufen wurde der neue Leiter vom Land Hessen, der Stadt Kassel, der Universität und Kunsthochschule Kassel sowie der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Zu seinen ersten Aufgaben gehöre es, die Programmatik des Instituts zu konkretisieren und die internen und externen Organisationsstrukturen des Instituts aufzubauen, hieß es.

Die Documenta gilt als weltweit wichtigste Ausstellung für moderne Kunst und findet alle fünf Jahre in Kassel statt. Nächster Termin ist vom 18. Juni bis 25. September 2022. Das documenta-Institut soll die Schau erforschen, vermitteln und ihre Geschichte aufarbeitet. 24 Millionen Euro stehen für ein Institutsgebäude in Kassel zur Verfügung. Einen Termin für den Baustart gibt es noch nicht.