"Black Lives Matter"-Proteste

USA: Nationalgarde steht zum Schutz von Statuen bereit

In den USA wurden im Zuge der "Black Lives Matter"-Bewegung mehrere Denkmäler gestürzt, die als rassistisch bewertet werden. Nun will Präsident Trump Statuen in Washington notfalls von der Nationalgarde bewachen lassen

Die Nationalgarde steht auf Veranlassung der US-Regierung zum Schutz von Denkmälern in der Hauptstadt Washington bereit. Die rund 400 aktivierten Mitglieder seien bislang in Bereitschaft und würden die US-Parkpolizei unterstützen, um "jede Verunstaltung oder Zerstörung" zu verhindern, erklärte der Sprecher der Nationalgarde in Washington, Craig Clapper, am Mittwoch (Ortszeit) auf Anfrage. Die Nationalgarde zählt zur Reserve der US-Armee.

Die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd haben in den USA eine Debatte über die Erinnerungskultur des Landes angestoßen. In verschiedenen Landesteilen machten Demonstranten kurzen Prozess und brachten Statuen zu Fall, die historische Figuren darstellen, die in Verbindung mit Rassismus gebracht werden. In Washington waren Demonstranten am Montagabend bei dem Versuch gescheitert, eine Statue des siebten Präsidenten Andrew Jackson zu stürzen.

"Ich glaube, viele der Leute, die Statuen niederreißen, haben keine Ahnung, was die Statue ist", sagte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch im Weißen Haus. Er stellte erneut eine Verfügung zum besseren Schutz von Denkmälern in Aussicht, die er bis Ende der Woche unterschreiben wolle. Zudem sagte er, dass die Bundespolizei FBI gegen "Hunderte" Personen im Zusammenhang mit der Beschädigung von Monumenten und Gebäuden ermittele.

Nach entsprechenden Zwischenfällen in seinem Bundesstaat beorderte der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, "rund 50" Nationalgardisten in den Dienst. Sie sollten das örtliche Parlament in der Hauptstadt Madison und die Umgebung schützen, sagte Evers dem lokalen Sender WTMJ. "Sie werden heute Nacht dort sein." In der Nacht zu Mittwoch waren nach Evers Angaben Menschen bei Protesten verletzt worden, staatliches Eigentum war demnach beschädigt worden.