Der 76-jährige Haselsteiner habe sämtliche Kosten zur Sanierung des einst heruntergekommenen Gebäudes von 1868 übernommen, sagte der Chef der Albertina, Klaus Albrecht Schröder, am Freitag bei der Vorstellung der Räume des neuen Hauses. Außerdem werde Haselsteiners Privatstiftung künftig auch alle Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten bezahlen.
Die Albertina werde 2000 der insgesamt fast 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche als "Albertina modern" mit Wechselausstellungen bespielen. Dabei schöpfe sein Haus aus 30 000 Zeichnungen, 20 000 Fotos, 7000 Gemälden und 1000 Skulpturen, Installationen und Videos, so Schröder. "Es ist die größte mäzenatische Leistung, die der Bildenden Kunst in Österreich seit 1945 zugute kommt", sagte Schröder zum Projekt.
Haselsteiner selbst, dessen Vermögen vom Wirtschaftsmagazin "trend" auf fast zwei Milliarden Euro geschätzt wird, sieht in seinem Engagement eher eine Selbstverständlichkeit. "Ich halte es für eine Verpflichtung von wohlhabenden Menschen, die in Österreich wohlhabend wurden, dass sie ihren Reichtum außerhalb der Steuerpflicht (...) zu einem gewissen Teil für die Öffentlichkeit einsetzen." Der ehemalige Chef und Co-Eigentümer des Baukonzerns Strabag hat zahlreiche soziale Projekte im In- und Ausland initiiert und ist auch Hauptsponsor der Tiroler Festspiele in Erl.
Das Haus werde als "Schaufenster" für die österreichische Kunst auch im internationalen Kontext genutzt werden, kündigte Schröder an. "Wir werden hier keine Retrospektiven machen." Das Haus sei eine hochwillkommene und nötige Erweiterung der Albertina, so Schröder. Mit der Eröffnung im März werde die Ausstellung "The Beginning - Kunst in Österreich 1945 bis 1980" den Anfang mit Künstlern wie Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Hermann Nitsch und Gottfried Helnwein machen.