"Florian Illies wird auf eigenen Wunsch im Laufe dieses Jahres als Verleger bei Rowohlt ausscheiden. Der Termin seines Weggangs wie auch die Frage der Nachfolgeregelung werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben", teilte der Rowohlt-Verlag am Freitag in Hamburg mit. Der Autor Illies ("Generation Golf", "1913") leitet den Verlag seit Januar 2019. 2004 hatte er mit der Journalistin Amélie von Heydebreck das Magazin Monopol gegründet. Danach war er unter anderem Geschäftsführer und Gesellschafter beim Berliner Auktionshaus Grisebach.
"Tief beeindruckt von der großen Kompetenz und der Liebe der Rowohltianer zu ihrem Verlag, nachhaltig erfüllt von all den Begegnungen mit seinen Autorinnen und Autoren, verlasse ich Rowohlt aus persönlichen Gründen und mit einem weinenden Auge", sagte Illies laut Pressemitteilung. "Ich weiß, es war eine nur kurze Zeit an der Spitze dieses großartigen Hauses. Aber nach reiflicher Überlegung habe ich mich dafür entschieden, einen anderen Weg zu gehen und mich dem Schreiben zu widmen".
Stefan von Holtzbrinck, Chef des Holtzbrinck-Konzerns, zu dem Rowohlt gehört, sagte: "Ich bedauere die Entscheidung von Florian Illies sehr, aber ich habe davor großen Respekt. Für seine wertvolle Arbeit an der Spitze des Rowohlt-Verlages, für den 2019 ein außerordentlich starkes Jahr gewesen ist, danke ich ihm von Herzen." Florian Illies werde auch weiterhin den von ihm betreuten Autorinnen und Autoren eng verbunden bleiben. "Zudem freue ich mich auf die Fortsetzung seiner Arbeit als Buchautor der Verlagsgruppe wie auch auf die vertrauensvolle und inspirierende Zusammenarbeit im Herausgeberrat der 'Zeit'."
Illies folgte bei Rowohlt auf Barbara Laugwitz, die den Verlag seit 2014 leitete. Die Entlassung von Laugwitz hatte Turbulenzen ausgelöst, namhafte Autoren kritisierten in einem offenen Brief die Entscheidung. Die 48-Jährige wechselte zum 1. März 2019 zu den Berliner Ullstein-Buchverlagen.