München

Sanierung im Haus der Kunst verzögert sich weiter

Das Haus der Kunst in München sorgt erneut für Debatten. Grund ist eine weitere Verzögerung bei der dringend notwendigen Sanierung des mehr als 80 Jahre alten Gebäudes

Derzeit liefen die detaillierten Planungen, frühestens Mitte 2021 sei hier mit einem Ergebnis für eine belastbare Kostenschätzung zu rechnen, hieß es am Mittwoch im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des bayerischen Landtags in München. Volkmar Halbleib von der SPD kritisierte den Zeitplan. Ende 2012 sei der erste Planungsauftrag rausgegangen. Wenn es in diesem Tempo weitergehe, werde sich die Sanierung bis Ende der 2020er Jahre hinziehen.

Referatsleiterin Barbara Lüddeke vom Ministerium begründete die Verzögerungen unter anderem damit, dass man eine Bugwelle von sehr kostenintensiven Sanierungsmaßnahmen vor sich herschiebe, nicht nur im Bereich der Kultur, sondern auch der Wissenschaften. Hier müsse man priorisieren. Zudem bräuchten die Planungsexperten auch Zeit. Bis Mitte 2020 etwas Belastbares zu liefern sei schlicht nicht möglich.

Das Haus der Kunst blickt auf turbulente Zeiten zurück: Seit dem plötzlichen Ausstieg des langjährigen Leiters Okwui Enwezor im Sommer 2018 ist der Posten des künstlerischen Geschäftsführers vakant. Im April wird Andrea Lissoni von der Tate Modern in London das Amt übernehmen. Am 25. Februar kommt Kulturmanager Wolfgang Orthmayr als kaufmännischer Geschäftsführer. Sein Vorgänger Bernhard Spies verlässt das Haus wie geplant. Seine Hauptaufgabe war es, die maroden Finanzen wieder aufzubessern.