Die Werke des Expressionisten Christian Rohlfs und des Grafikers Lyonel Feininger waren 1937 von den Nazis als "entartete Kunst" beschlagnahmt worden, teilte die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt am Mittwoch mit. Das Museum sprach von einem "seltenen Glücksfall", dass die Werke nun wieder in das Haus zurückkehrten.
Das um 1911 entstandene Aquarell "Studie nach einem Baumstamm" von Christian Rohlfs (1849-1938) war in München aus einem privaten Nachlass zur Auktion angemeldet worden, wie das Auktionshaus Ketterer Kunst mitteilte. Durch einen Originalstempel des Museums in Halle auf der Rückseite seien die Mitarbeiter des Münchner Hauses aufmerksam geworden und konnten schließlich zwischen den Eigentümern und dem Museum vermitteln. 1940 hatte der Kunsthändler Hildebrand Gurlitt (1895-1956) die Zeichnung erworben. Bis zu ihrem Wiederauftauchen galt sie als verschollen, nicht einmal eine Abbildung existierte. Zum Kaufpreis machte die Stiftung keine Angaben, das Auktionshaus sprach von einem "fairen Preis", der das begrenzte Budget des Museums nicht erschöpft habe.
Bei dem zweiten Werk handelt es sich laut der Stiftung um die Kohlezeichnung "Marienkirche Halle I" von Lyonel Feininger (1871-1956) aus dem Jahr 1929. Sie konnte am Samstag in Köln ersteigert werden und galt ebenfalls bis heute als verschollen.
Damit sind den Angaben zufolge nun 17 von 147 geraubten Werken wieder im Besitz des Museums. Beide sind noch bis zum 12. Januar im Rahmen einer Bauhaus-Ausstellung im Museum zu besichtigen.