Ein solcher Eingriff sei immer eine Ermessensfrage, teilte die Leitung der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) am Dienstag mit. Im konkreten Fall hätten sich die beiden Wachleute entschieden, die Polizei zu informieren und auf deren Eintreffen gewartet. Anders als zunächst bekanntgegeben, sind die Wachleute bewaffnet. Details wurden aber nicht genannt.
"Die Täter sind mit hoher krimineller Energie und Vorsatz an den sächsischen Staatsschatz herangetreten", sagte der Technische Leiter der SKD, Michael John. Der Angriff sei in außergewöhnlicher Weise vor- und nachbereitet worden. Aus diesem Grund gehe man auch von Insiderwissen aus. Es wäre schrecklich wenn es einen Mittäter innerhalb der SKD gebe, sagte Generaldirektorin Marion Ackermann.
Die Sicherheitskosten für die SKD betragen jährlich nach Angaben von Marion Ackermann acht Millionen Euro im Jahr. Dem Museumsverbund gehören zahlreiche Einrichtungen an. "Das Sicherheitskonzept ist auf intensivste Weise abgestimmt." Die SKD haben sich bis zum Einbruch in ihre Schatzkammer Grünes Gewölbe sicher gefühlt. Es gebe in den Sammlungen mehrere Sicherheitszentralen, die mit jeweils zwei Personen rund um die Uhr besetzt sind, hieß es. Die Anzahl der Ausbildungstage im Sicherheitsgewerbe seien erhöht worden. Die Ausgaben für Sicherheit stiegen von Jahr zu Jahr.
Nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe müsse das Konzept aber untersucht werden. Zugleich betonte die Generaldirektorin: "Unser Hauptziel sollte es sein, die geraubten Werke zurückzubekommen." Nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe am Montag fahndet die Polizei weiter nach den flüchtigen Tätern.