Die Förderkommission Bildende Kunst des Berliner Senats würdigte das umfangreiche Werk der 55-jährigen Künstlerin Monika Baer, die in Freiburg im Breisgau geboren wurde. "Baers seriell angelegte Werkkomplexe bedienen sich unterschiedlichster malerischer Techniken und Ansätze", hieß es in einer Mitteilung der Kultursenatsverwaltung. Der Hannah-Höch-Pres ist mit 25.000 Euro dotiert. Monika Baer wurde unter anderem mit Gemälden bekannt, die Alkohol-Flaschen vor abstrakten Hintergründen zeigen. Ihre stilistische Bandbreite reicht von monochromen Farbflächen bis zu realistischen Darstellungen.
Der mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis geht an Natascha Sadr Haghighian. Die 52 Jahre alte Installations- und Videokünstlerin gestaltete den deutschen Pavillon bei der Biennale in Venedig 2019 unter dem Pseudonym Natascha Süder Happelmann. In ihrem Werk geht es um politische Handlungsspielräume, alternative Formen von Wissen und das Zusammenwirken verschiedener Lebensformen. Im deutschen Pavillon hatte sie unter anderem die Festung Europa und die Ausbeutung von Migranten in Italien thematisiert. Außerdem war eine Trillerpfeifen-Soundinstallation zu hören, die auf akustischen Warnsystemen unter Flüchtlingen basiert.
Die Werke der Preisträgerinnen sind vom 13. Juni bis 9. August 2020 im Neuen Berliner Kunstverein zu sehen. Der Hannah-Höch-Preis wird seit 1996 von der Kulturverwaltung des Berliner Senats für ein herausragendes künstlerisches Lebenswerk verliehen. Die Auszeichnung ist nach der Dada-Künstlerin Hannah Höch (1889–1978) benannt.