Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit hat früher auf denselben Partys gefeiert wie der Bestseller-Autor Karl Ove Knausgård. Man kennt sich in diesem dünn besiedelten Land. Am gestrigen Freitag trafen sich die beiden und Kronprinz Haakon in einem etwas staatstragenderen Rahmen in Düsseldorf wieder.
Zusammengebracht hat sie der norwegische Maler und Nationalheld Edvard Munch, dessen Ausstellung mit royalen Gästen in der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen eröffnet wurde. Deutschland und Norwegen seien Freunde in Kunst und Kultur, sagte Kronprinz Haakon in seiner Rede, die er auf Deutsch hielt. Das sei auch daran zu sehen, dass Edvard Munch (1893-1944) unter anderem in Hamburg lebte.
Kultur ist in Norwegen neben Öl und Fisch gerade einer der größten Exportschlager. Das Land ist Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse, in Oslo werden zur Zeit zwei riesige Museen gebaut (eins davon für Munch), und in Düsseldorf kuratiert Karl Ove Knausgård den Herbstblockbuster mit seiner ganz persönlichen Sicht auf Edvard Munch.
Royale Relevanz
Kultur ist im skandinavischen Fünf-Millionen-Einwohner-Staat Königssache. Königin Sonja besitzt eine hochkarätige Kunstsammlung und nimmt Malunterricht. Mette-Marit ist als eifrige Leserin bekannt und hat gerade selbst die Anthologie "Heimatland" mit Texten über das Norwegischsein herausgegeben. "Ich habe das Gefühl, dass mein Leben wahrer ist, wenn ich viel lese", sagt sie im Vorwort des Buches.
Wahr ist auch, dass das Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit mit dem royalen Aufgebot in Düsseldorf der Munch-Knausgård-Ausstellung maximale Relevanz verleiht. Ob die ehemaligen Partykumpel Mette-Marit und Karl Ove Knausgård nach der Eröffnung noch ausgegangen sind, ist nicht bekannt.