"Wir haben einen entscheidenen Moment in der Geschichte unseres Planeten erreicht, und der Kultursektor spielt eine besondere Rolle in der Umsetzung effektiver Änderungen", schreibt die Direktion der vier Tate-Häuser in einer Mitteilung vom Mittwoch. "Als eine Organisation, die mit lebenden Künstlerinnen und Künstlern arbeitet, sollten wir ihre Anliegen erstnehmen und verstärken."
Die Erklärung eines Klimanotstands ist ein symbolischer Akt, der von öffentlichen Verwaltungen vorgenommen werden kann, um zu unterstreichen, dass es eine menschgemachte Erderwärmung gibt, dass die bisherige Maßnahmen zur Begrenzung nicht ausreichen und dass man eigene Maßnahmen ausarbeiten möchte.
Die Tate Britain, Tate Modern, Tate Liverpool und Tate St Ives wollen bis 2023 ihren CO2-Verbrauch um mindestens zehn Prozent senken und auf Ökostrom umstellen. In den Tate-Restaurants gebe es bereits jetzt nachhaltige Lebensmittel und eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Mahlzeiten. Die Tate hat nach eigenen Angaben an Richtlinien für ein Grünes Museum und für eine umweltgerechte Behandlung der Sammlung mitgearbeitet. In Zukunft sollen auch Betriebsreisen neu evaluiert und Zug- vor Flugreisen bevorzugt werden. "Unsere Erklärung des Klimanotstands ist erst der erste Ausdruck unserer Entschlossenheit, einen Wandel umzusetzen und zu inspirieren", heißt es in der tate-Erklärung.
Erst im Juni hat das staatliche Arts Council England das Umweltprogramm "Spotlight" ins Leben gerufen. 30 britische Kulturinstitutionen - darunter die Serpentine Galleries, das Southbank Centre und die Whitechapel Gallery - haben sich im Rahmen dieser Initiative verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß bis 2023 deutlich zu senken. Das Arts Council, das Lotto-Einnahmen an Kulturinstitutionen verteilt, finanziert Workshops und will Einrichtungen mit Budgetkürzungen bestrafen, welche die Klimaziele verfehlen.
Die Londoner Serpentine Galleries werden anlässlich ihres 50. Jubiläums im kommenden Jahr ihr komplettes Jahresprogramm Umweltthemen widmen.