Installation in Mexiko-Stadt

Frida, den Himmel betrachtend

Zum 112. Geburtstag von Frida Kahlo hat sich Mexiko-Stadt mit einer farbenprächtigen Open-Air-Ausstellung selbst ein Geschenk gemacht. Zwischen Blumen, Catrina-Figuren und Doppelgängerinnen der Nationalheldin eine gewaltige Statue: die Malerin im Bett

Das Bett war der zentrale Ort im Leben Frida Kahlos: Hier hat sie gelitten, sich fortgesehnt, gemalt. Mit sechs Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und musste neun Monate im Bett verbringen. Nach dem Busunfall mit 18 Jahren lag sie ein Jahr in einem Gipskorsett. Insgesamt 32 Operationen und monatelange Krankenhausaufenthalte musste Frida Kahlo als Folge dieses Unglück über sich ergehen lassen, bis zu ihrem Tod mit nur 47 Jahren. 

Wenn jetzt in der Outdoor-Ausstellung "Los Colores de Frida" auf dem Platz der Verfassung eine monumentale Frida-Statue die Malerin im Bett liegend darstellt, dann ist das nur folgerichtig: Das ist die Perspektive, aus der die Künstlerin die Welt wahrgenommen hat. Immer wieder hat sie sich selbst im Bett porträtiert. 

"Wozu brauche ich Beine, wenn ich Flügel habe?"

Die Figur, die noch an diesem Sonntag auf dem Platz stehen wird, ist umgeben von Blumen, gemalten Hommagen anderer Künstlerinnen und Künstler, verkleideten und maskierten Besucherinnen und Besuchern. Es erinnert an den Tag der Toten, mit dem die Mexikanerinnen und Mexikaner jeden Oktober die Verstorbenen feiern.

Frida wird verehrt wie eine Heilige, die sich über ihr Leiden erhoben hat. "Wozu brauche ich Füße, wenn ich Flügel habe?", hat sie einmal gesagt. Friedlich sieht sie hier auf diesem wichtigsten Platz ihrer Heimatstadt aus, die Hände über den Bauch verschränkt, ernst und erlöst in den Himmel blickend.