Zuvor hatten bereits andere renommierte Museen wie das Guggenheim in New York und die Tate in London angekündigt, künftig auf Geld der Sacklers zu verzichten. Der Unternehmerfamilie gehört unter anderem der Konzern "Purdue Pharma", der das opiathaltige Schmerzmittel "OxyContin" herstellt. Das Präparat, das von der Firma aggressiv beworben wurde, wird für die Opiatkrise in den USA mitverantwortlich gemacht. Inzwischen wurde in mehreren US-Bundesstaaten Klage gegen Familienmitglieder eingereicht, die mit Purdue in Verbindung stehen.
Wie die "New York Times" berichtet, hat die Familie in den vergangenen Jahrzehnten einen zweistelligen Millionenbetrag an internationale Kulturinstitutionen und Universitäten gespendet. Nun sagte der Präsident des Metropolitan Museum, Daniel H. Weiss, dass es Zeit sei, Geschenke abzulehnen, die "nicht im öffentlichen Interesse und nicht im Interesse unserer Institution" seien. Der "Sackler Wing" des Met, in dem unter anderem der berühmte ägyptische Tempel von Dendur steht, soll jedoch seinen Namen behalten. Ein Bündnis aus Aktivisten um die Künstlerin Nan Goldin, hatte gefordert, den Namen Sackler aus den Kunstinstitutionen zu entfernen.
Auch das Jüdische Museum in Berlin, das eine Sackler-Treppe hat, kündigte gegenüber Monopol an, künftig kein Geld der Familie mehr anzunehmen.
Der Fall hatte eine Debatte darüber ausgelöst, welche ethischen Maßnahmen Museen bei der Annahme von Spendengeldern anlegen sollten. "Wir nehmen finanzielle Unterstützung nur dann nicht an, wenn sie der Kernmission unserer Institution widerspricht", sagte Daniel H. Weiss. "Die OxyContin-Krise in unserem Land ist eine solche voll entwickelte Krise."