Daniel Pflumm, der Künstler und Produzent elektronischer Musik, war in den 90er-Jahren eine wichtige Figur im Berliner Club- und Kunstgeschehen, mit auf ihre Form reduzierten Markenlogos und Clips. Konzentriert, reduziert, klar. Dann wollte er nicht mehr reisen und klinkte sich aus.
Jetzt schließt er überraschend nahtlos an seine früheren Werke an: "Kindercountry" ist ein Video aus nicht endenden Joghurtlandschaften, glänzenden Haaren und stilisierten Wirkstoffen.
Dunkler und dringlicher noch sind die abgefilmten Frankfurter Hochhausfassaden, zu jeder Einstellung ein neuer, selbst produzierter Track Minimal Techno, mal drückend wie unter Wasser, mal sirrend wie Tinnitus. Verlangsamung, Intensität. So wird Arbeit einmal ausgesehen haben. Das Quadrat mit dem unerbittlichen Aufwärtsbalken der Deutschen Bank war am Abend der Eröffnung in den Nachrichten. Auf die Aktualität angesprochen, sagt der Künstler: "Um so etwas darf man sich gar nicht kümmern, morgen ist es schon wieder etwas anderes."