"7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung", das war Joseph Beuys’ Forderung einer ökologisch-künstlerischen Erneuerung und Titel seines größten realisierten Kunstwerks. Im Rahmen der Documenta 7 pflanzte Beuys mit Unterstützern und Unterstützerinnen ab dem Jahr 1982 7000 Eichen in und um Kassel, das Projekt expandierte aber auch über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. In Düsseldorf steht eine Eiche an der Staatskanzlei, in Köln landeten immerhin drei Exemplare samt dazugehöriger Stele. Nahe der Kirche St. Gereon spenden sie Schatten, gute Luft – und Nahrung für den Geist.
"7,000 oak trees—city planting instead of city planning," was Joseph Beuys’s demand for an ecological-artistic renewal and the title of his largest realized artwork. For documenta 7, Beuys and his supporters planted 7,000 oak trees in and around Kassel from the year 1982. The project ultimately extended beyond the city and state borders. In Düsseldorf there’s an oak tree near the state chancellery, and in Cologne, there are three trees together with the corresponding steles. Located near St. Gereon church, the trees offer shade, fresh air, and nourishment for the soul.
Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys laden rund 20 Museen und Institutionen in Nordrhein- Westfalen zu Sonderausstellungen. Infos und Termine: beuys2021.de.
Außerdem hat Tourismus NRW anlässlich des Jubiläums mit verschiedenen Partnern eine rund 300 Kilometer umfassende Radroute zu den Spuren und Zeugnissen des wohl einflussreichsten Künstlers vom Niederrhein entwickelt. Infos: dein-nrw.de/beuys
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1000 Junge Leute und Menschen mit geringem Einkommen zur Kunst zu bringen – das ist die Idee der Cheap Art Fair in Bonn. Der Künstler Jens Mohr initiierte die erste Ausgabe im Jahr 1998, mittlerweile teilt sich die populäre Messe sogar in zwei Sektionen: Auf der Cheap Art Sensation im Kult 41 kostet kein Werk mehr als 100 Euro, auf der Cheap Art Deluxe rangieren die Preise zwischen 100 und 1000 Euro. Infos und Termine: fabrik45.de
Bringing art to young people and individuals with low incomes is the mission of the Cheap Art Fair in Bonn. Artist Jens Mohr initiated the first edition in 1998. Since then, the popular art fair has been split into two sections: Cheap Art Sensation at Kult 41, where no piece costs more than €100; and Cheap Art Deluxe, where prices range between €100 and €1,000.
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Die Stadt von morgen
Die Zukunft entsteht im Silicon Valley? Von wegen. Nicht lang her, da kam ein Stadtentwicklungsforschungsteam extra aus Kalifornien angereist, um sich die Utopiastadt Wuppertal anzuschauen – die Forscher hatten weltweit nichts Vergleichbares finden können. Die Utopiastadt versteht sich als "andauernder Gesellschaftskongress mit Ambitionen und Wirkung": Menschen kommen hier zusammen, um Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu diskutieren und ganz praktisch anzugehen, vom Fahrradverleih und der Carsharing-Station über Foodsharing bis hin zur Nutzung von Co-Working-Plätzen. Dafür wurde nebenbei ein alter Bahnhof saniert, ein Café errichtet – und Brachflächen konnten für etwas ganz Neues gesichert werden. Die Zukunft kann kommen. Infos: clownfisch.eu/utopiastadt
Is the future created in Silicon Valley? No way. Not long ago, a city planning research team traveled all the way from California to check out Wuppertal’s Utopiastadt—the researchers couldn’t find anything comparable in the whole world. Utopiastadt is understood to be a "lasting community congress with ambition and influence": individuals come together here to discuss issues such as mobility, sustainability, and digitalization, finding practical solutions like bicycle rental schemes, car-sharing stations, food sharing, and offers of co-working spaces. A former train station was renovated to house the project and a café installed, proving that wasteland really can be harnessed to serve a completely different purpose. Buckle up for the future.
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Das Museum der Zukunft
Wie das Museum der Zukunft aussehen soll, wissen wir noch nicht. Doch sicher ist: Es muss im Austausch mit dem Publikum entstehen. Ein Werkzeug dafür ist die Plattform nextmuseum.io, die das NRW-Forum Düsseldorf in Kooperation mit dem Museum Ulm ins Leben gerufen hat. In Chatgruppen kann dort eine interessierte Community im Austausch mit Kuratorinnen und Kuratoren auf Projekte Einfluss nehmen, und über Open Calls können Künstlerinnen und Künstler für Ausstellungen Werke einreichen. Die ersten Ergebnisse sind positiv: "Je mehr mitmachen, desto besser wird es!", erklärt die Düsseldorfer Projektleiterin Alina Fuchte. Infos: nextmuseum.io
We don’t know yet what the museum of the future will look like. But one thing’s for certain: it has to be created in dialogue with the public. A tool for achieving this is the platform nextmuseum.io, created by the NRW-Forum Düsseldorf in cooperation with the Museum Ulm. It allows an engaged community to communicate with curators about projects via group chats, and artists can submit works for exhibitions announced in open calls. The initial results are positive: "The more people get involved, the better it gets!" explains the Düsseldorf project leader Alina Fuchte.
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Ein Traum in Backstein
Keine andere europäische Stadt ist so stark von Mies van der Rohe geprägt wie Krefeld. Der berühmte Bauhaus-Architekt entwarf Messestände und Fabrikgebäude für die florierende Textilbranche, und mit dem 1930 vollendeten Villenensemble Haus Lange und Haus Esters schuf er eine Perle des Neuen Bauens. Schon seit den 1950er-Jahren werden die Backsteinhäuser durch die Kunstmuseen Krefeld genutzt: als Ausstellungsfläche und als Ort der Kunstproduktion, an dem sich zeitgenössische Kreative von Yves Klein bis zu Alicja Kwade mit der einzigartigen Architektur auseinandersetzen. Infos: kunstmuseenkrefeld.de
No other European city is as strongly influenced by Mies van der Rohe as Krefeld. The renowned Bauhaus architect designed trade fair stands and factory buildings there for the booming textile industry. He created true gems of the New Building movement with two villas, Haus Lange and Haus Esters, completed in 1930. The brick buildings have been home to the Kunstmuseen Krefeld since the 1950s: a space for both exhibitions and art production whose unique architecture has provided a backdrop for the work of creatives from Yves Klein to Alicja Kwade.
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4 Fragen an … Joanna Phillips, Direktorin des Restaurierungszentrum Düsseldorf
Frau Phillips, was hat Ihre Leidenschaft für Ihren Beruf entfacht?
Als kunstbegeisterte Abiturientin habe ich eine Broschüre der Berliner Gemäldegalerie in die Hände bekommen, in der über die Restaurierung des Rembrandt-Gemäldes "Mann mit dem Goldhelm" berichtet wurde. Das hat mich derart fasziniert, dass ich angefangen habe, über den Beruf der Restauratorin nachzuforschen. Und dann habe ich das an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert.
Wenn man so wie Sie buchstäblich unter die Oberfläche eines Kunstwerks kommt – zerstört das die Magie? Oder wird sie so erst richtig entfacht?
Es macht die Magie noch größer. Wir benutzen naturwissenschaftliche Methoden wie Röntgen, Infrarot oder andere diagnostische Verfahren, um genau zu verstehen, wie ein Werk aufgebaut ist und sich die Materialien über die Zeit verhalten. Wir sehen Werkspuren, vielleicht eine suchende Hand des Künstlers oder Unterzeichnungen, mit denen er sich vorangetastet hat. Oder bei einer Videoarbeit erkennen wir im Schnittprogramm, wie der Künstler oder die Künstlerin zum Ergebnis gekommen ist. Das ist ein sehr intimer Augenblick, den man mit dem Künstler teilt, wenn man den Entstehungsmoment eines Kunstwerks nachvollziehen kann.
Welches Werk würden Sie gerne einmal restaurieren – oder wünscht man sich das lieber nicht?
Unser Restaurierungszentrum betreut hier an zwölf Düsseldorfer Museen 3,5 Millionen Objekte von der Antike bis in die Gegenwart. Da denkt man eher in Konvoluten als in Einzelwerken. Unsere große Herausforderung am Restaurierungszentrum ist dieses Jahr noch unsere Totalsanierung und Neuausstattung der Labore und Werkstätten. Als ich vor zwei Jahren herkam, habe ich eine Grundsanierung eingeleitet, die im Dezember 2021 abgeschlossen sein wird. Das wird ein großer Moment für unser Institut!
Sie haben zuletzt am Guggenheim Museum gearbeitet. Was hat Düsseldorf, was New York nicht hat?
Viele, viele Parks! Das ist eine totale Corona-Aussage, aber inzwischen schätze ich es sehr, dass man hier ohne viel Wegzeit im Grünen ist und das Leben genießen darf.
4 questions for the Director of the Düsseldorf Conservation Center
Ms. Phillips, what sparked your passion for your profession?
Back when I was just an art-loving high school graduate, someone handed me a brochure for the Berlin Gemäldegalerie about the restoration of the Rembrandt painting "The Man with the Golden Helmet." It fascinated me to such an extent that I started to look into art restoration as a career. And then I studied at the Hochschule für Bildende Künste in Dresden.
When you literally go beneath the surface of a work of art, does that ruin its magic? Or is it then that it really comes alive?
It makes the magic even stronger. We use scientific methods like X-rays, infrared scans, and other diagnostic tools to understand exactly how a work was constructed and how the materials have reacted over time. We see traces of the process, like an artist’s inquisitive hand, for example, or the initial sketches with which they tried things out. Or, with video works, we use editing software to identify how the artist reached the end result. It’s a very intimate moment that you share with the artist, one that allows you to truly understand the moment of origin of a work of art.
Are there any artworks in particular you’d like to restore? Or is that not something you think about?
Our restoration center looks after 3.5 million objects from twelve Düsseldorf museums, whose origins range from antiquity to the present day. We tend to think in terms of collections rather than individual works. Our greatest challenge this year is the full renovation and refurbishment of our laboratories and workshops. When I first came here two years ago, I initiated a complete renovation that will be finished in December 2021. That will be a big moment for our institution!
You recently worked at the Guggenheim Museum. What does Düsseldorf have that New York doesn’t?
There are so many parks! That’s such a typical Covid statement, but nowadays I really value the fact that you’re never too far from a green space, and you can really
enjoy life.
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Auf Expansionskurs
Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst am Duisburger Innenhafen bekommt mehr Platz und bestätigt seinen Rang als architektonisches Highlight der Region. Die Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron, die bereits den ursprünglichen Umbau der historischen Küppersmühle zum Museum verantwortet haben, geben mit ihrem viergeschossigen Anbau dem privaten Kunstmuseum 2500 Quadratmeter mehr Ausstellungsfläche – willkommener Platz für die Sammlung Ströher, die hochkarätige Werke der letzten 70 Jahre vor allem aus Deutschland versammelt. Die Eröffnung des Neubaus ist für September 2021 geplant. Infos: museum-kueppersmuehle.de
The MKM Museum Küppersmühle for Modern Art at Duisburg’s inner harbor is being expanded, consolidating its position as an architectural highlight in the region. Leading Swiss architects Herzog & de Meuron, who originally converted the historic mill to the current structure, are giving the private art museum an additional 2500 square meters of exhibition space with a four-story extension to the building. This will be a welcome addition for the Ströher collection, which includes top-rank works from the past seventy years, primarily from Germany. The new building is scheduled to open in September 2021.
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Art Couture
Schon seit den Zeiten von Elsa Schiaparelli und Salvador Dalí werfen sich Kunst und Mode tiefe Blicke zu. Das Festival „Strike a Pose“ gibt der Liaison eine ganz neue Plattform und erkundet die Schnittstellen zwischen Mode, Kunst und Style. Geplant sind ein „Fashion Day“, der von einer Kölner Künstlerin oder einem Künstler konzipiert und kuratiert wird, Kollektionspräsentationen von jungen Designerinnen und Designern in ausgewählten Kunstgalerien sowie ein Symposium zum Thema Nachhaltigkeit und Fair Fashion.
"Strike a Pose", 23. bis 25. Juli, Düsseldorf
Art and fashion have had a profound influence on each other since the time of Elsa Schiaparelli and Salvador Dalí. The Strike a Pose festival gives this interaction an entirely new platform, exploring intersections between fashion, art, and style. Among the scheduled events are a fashion day conceptualized and curated by a Cologne-based artist, collections by emerging designers presented in art galleries, as well as a symposium on the topic of sustainability and fair fashion.
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Zwischennutzung 2.0
Am Ebertplatz zeigt eine Gemeinde, was in ihr steckt. Schön ist Kölns größter innenstädtischer Platz nicht gerade, aber nach jahrelanger Vernachlässigung blühen in dem Betonschlund immer neue Projekte und Initiativen auf, kommt hier die freie Szene zusammen. Die alten Boutique-Katakomben wurden in Kunsträume umgewandelt, selbst die Rolltreppen werden bespielt. Gerade hat die Stadt das Konzept für die Zwischennutzung verlängert, die nächsten Projekte stehen an: Die Kunsträume Gold+Beton, Gemeinde Köln und Mouches Volantes präsentieren bis Oktober 2021 die Ausstellungsreihe "WELL", die Aktivismus und Diversität feiert. Und auch das Projekt "Euphorie", das im Sommer 2019 Kunst und Handwerk aus Lissabon und Glasgow zeigte und Hunderte Besucherinnen und Besucher anlockte, plant eine Fortsetzung: Im Sommer sollen – Corona-bedingt auf ein Wochenende beschränkt – Kulturschaffende aus Antwerpen ihr Können zeigen. Infos: unser-ebertplatz.koeln
The Ebertplatz community is showing what it’s really made of. Cologne’s biggest inner-city square is not exactly beautiful, but after years of neglect, a number of new projects are sprouting up at this concrete intersection where the independent scene is coming together. The catacombs that used to house boutiques have been transformed into art spaces—and even the escalators are being incorporated. The city has just extended their temporary use scheme: until October 2021, the art spaces Gold+Beton, Gemeinde Köln, and Mouches Volantes are presenting a series of exhibitions titled "WELL," celebrating activism and diversity. In summer 2019, arts and crafts from Lisbon and Glasgow were presented at "Euphorie," a project that attracted hundreds of visitors. Now a comeback is planned. This summer—for a single weekend, due to Covid restrictions—artists from Antwerp will demonstrate their skills.
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Gemeinsam kreativ
In der Innenstadt Paderborns kann man nicht nur lauter schöne Dinge kaufen, sondern auch selbst ke werden. Möglich macht’s der Verein FreiWerk mit einer offenen Designwerkstatt, in der gemeinsam entworfen, gebaut, genäht oder gemalt wird, Werkzeuge und Tipps geteilt werden. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie verlegte der Verein seine Aktivitäten ins Internet und bietet digitale Workshops an – von "Krokusse aus nordischer Papierschnur" bis zu "3-D-Visualisierung einfacher Möbel". Nach Ende des Lockdowns stehen die Türen des FreiWerks dann wieder allen Menschen offen, die sich gemeinschaftlich kreativ ausleben wollen. Infos: freiwerk-paderborn.de
In Paderborn city center, you’re not just able to buy many beautiful things—you can also design them yourself. The non-profit organization FreiWerk is making this possible with an open design workshop in which people collaboratively design, build, sew, and paint, as well as share tools and tips. Following the outbreak of the coronavirus pandemic, the organization has moved its activities online and is offering digital workshops – from "Nordic Paper-Cord Crocuses" to "3D Visualization of Simple Furniture." Once lockdown is over, FreiWerk will once again open its doors to anyone with a hankering for collaborative creativity.