Ein hoch dotierter neuer Kunstpreis erinnert an den vor sechs Jahren tödlich verunglückten Künstler Hannes Malte Mahler. Der erste Preisträger Simon Pfeffel erhält maximal 105 000 Euro Preisgeld für sein Vorhaben: Von diesem Freitag an will er 100 Tage lang täglich eine Performance an unterschiedlichen Orten in Hannover realisieren. Im Zentrum steht die Interaktion mit Menschen, die ihn zufällig beobachten beziehungsweise ihm spontan helfen. Daneben kann sich der 37-jährige Pfeffel über ein Preisgeld in Höhe von 15 000 Euro freuen.
Wer wissen will, wo und wann der Performance-Künstler seine tägliche Aktion startet, könne ihn ab Samstag (9. Juli) im Internet tracken, teilte der Verein Feinkunst mit, der Mahlers Nachlass verwaltet. Das Werk des Meisterschülers von Marina Abramović umfasst unter anderem Zeichnung, Malerei, Illustration, Skulptur, Installation, Performance und Fotografie.
Mahler starb mit nur 48 Jahren. Er wurde im Juli 2016 bei einem Ausflug mit seinem Rennrad südlich von Hannover auf einem Feldweg von einem Trecker überfahren. Der Preis in Erinnerung an den ideenreichen Künstler soll alle vier Jahre vergeben werden. Mahlers Studio in Hannover war ein Treffpunkt für die Kunst- und Kreativ-Szene. Zuvor hatte er an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Braunschweig studiert.
Die Pianisten Igor Levit und Markus Becker erinnern mit einem Benefizkonzert an diesem Freitag (18.00 Uhr) an den Verstorbenen. Beide waren mit Mahler befreundet. Der Erlös des Konzerts im Großen Sendesaal des NDR-Funkhauses in Hannover geht an den Verein Feinkunst. Im Anschluss sind die Preisübergabe an Simon Pfeffel sowie eine Performance im Sprengel Museum geplant.