Nach der Ernennung von Marion Ackermann als designierte Präsidentin hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz noch zwei weitere Personalien bekannt gegeben. So wird Anette Hüsch neue Direktorin der Alten Nationalgalerie in Berlin und somit Nachfolgerin von Ralph Gleis, der an die Albertina nach Wien wechselt. Außerdem übernimmt Antje Scherner die Leitung der am Bode Museum angesiedelten Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst. Sie beerbt Julien Chapuis, der das Museum 2023 verlassen hat.
Die aus Hannover stammende Hüsch war von 2007 bis 2008 am Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Als freie Kuratorin gestaltete sie Ausstellungsprojekte etwa in Berlin, New York, Bonn oder Brüssel. Seit 2010 leitet sie die Kunsthalle zu Kiel. Dort verantwortete sie den Angaben zufolge jährlich mehrere Ausstellungen und schob nationale sowie internationale Kooperationsprojekte an.
Außerdem ist sie nach Meinung des Auswahlgremiums kulturpolitisch bestens vernetzt, unter anderem als Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung der Länder oder als Vorsitzende des Sachverständigenausschusses Kulturgut des Landes Schleswig-Holstein. Hüsch sagte selbst in einer Mitteilung: "Mich reizt es ganz besonders, die Alte Nationalgalerie aus der Gegenwartsperspektive weiterzuentwickeln, gerade weil sie als Ort für zeitgenössische Kunst gegründet wurde. Wichtig ist mir, das Haus gemeinsam mit dem Team weiter zu öffnen und die am Museum geleistete Arbeit um neue Perspektiven zu erweitern – zum Beispiel um medienübergreifende Fragestellungen, bei denen auch weitere Sammlungen der Stiftung eingebunden werden können."
Antje Scherner ist derzeit Leiterin der Sammlungen Kunsthandwerk und Design, Skulpturen und Plastiken beim Kulturverbund Hessen Kassel Heritage (früher Museumslandschaft Hessen Kassel). Vorher arbeitete sie unter anderem an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, schwerpunktmäßig für das Grüne Gewölbe. Scherner sagt zu ihrer neuen Aufgabe: "Ich möchte nicht nur die wunderbaren Exponate von Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst zeigen, sondern auch die museale Arbeit hinter den Kulissen über das direkte Gespräch von Wissenschaftler*innen und Restaurator*innen mit den Besucher*innen in die Präsentation miteinbeziehen. So kann die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Werken für ein breites Publikum konkreter und anschaulicher werden. Besonders wichtig ist mir dabei, auch Personen mit Zuwanderungsgeschichte anzusprechen."