In Dar es Salaam sei ein Vertrag unterzeichnet worden, der auf der langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Museum und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aufbaut, wie es am Montag in Berlin hieß. Damit sei den drei Institutionen nun eine gemeinsame Arbeit möglich. Vereinbart wurde für 2024 im Humboldt Forum eine Sonderausstellung zur Geschichte Tansanias.
Das Land war von 1885 bis 1918 Teil der Kolonie Deutsch-Ostafrika, zu der auch Burundi, Ruanda sowie ein Gebiet in Mosambik gehörten. Die Ausstellung soll mit Objekten aus den Ostafrika-Sammlungen des Ethnologischen Museums in Berlin und des Nationalmuseums "Schlaglichter auf die reiche und wechselvolle Geschichte Tansanias werfen".
Noel Lwoga, Generaldirektor des sieben Museen umfassenden Nationalmuseums, sprach in einer Mitteilung von einer "neuen Phase unserer Kooperation", mit der die Zusammenarbeit erweitert werde. Katja Keul, im Auswärtigen Amt für internationale Kultur zuständige Staatsministerin im Auswärtigen Amt sagte, es sei "ein zentrales politisches Ziel der Bundesregierung, die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus und seinen Folgen zu fördern". Die Ausstellung werde dafür eine sichtbare Umsetzung sein. Die ebenfalls zu den Grünen zählende Kulturstaatsministerin Claudia Roth nannte die Auseinandersetzung mit Folgen des Kolonialismus eine Zukunftsfrage für Deutschland, Europa und die Museen.
Auch Sicht von Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor des Humboldt Forums, soll die Ausstellung kulturelle Verflechtungen und koloniale Unterdrückung zeigen. Hermann Parzinger, Präsident der Preußen-Stiftung, kündigte an, die Ausstellung solle anschließend in Tansania gezeigt werden.