"Das bedeutet, dass das Nationalmuseum lebt", sagte Museumsdirektor Alexander Kellner bei einer Pressekonferenz am Freitag. Die Einweihung am Jahrestag des Feuers und zugleich an dem Tag, an dem Brasiliens österreichische Kaiserin Leopoldina vor 200 Jahren die Unabhängigkeitserklärung des Landes unterschrieb, markiert den Abschluss der ersten Phase des Wiederaufbaus des Museums.
Kellner, Sohn einer Österreicherin und eines Deutschen, betonte den deutschen Beitrag dabei. Deutschland habe gleich nach der Tragödie Hilfe angeboten und das Projekt mit einer Million Euro unterstützt.
Das Museu Nacional in Rio war am 2. September 2018 in Flammen aufgegangen. Im Jahr 1818 gegründet, war das Nationalmuseum eine der ältesten wissenschaftlichen Einrichtungen Brasiliens und das älteste naturkundliche Museum Lateinamerikas. Zudem lebte und starb in dem historischen Gebäude einst Leopoldina, die österreichische Kaiserin Brasiliens.
Leopoldina holte einst österreichische und bayerische Wissenschaftler wie Johann Natterer, Carl von Martius und Johann von Spix nach Brasilien, die das Land erkundeten und unter anderem auch für das Museum arbeiteten.
Es beherbergte mehr als 20 Millionen Objekte - von einer geologischen, botanischen, paläontologischen und archäologischen Sammlung über Exponate aus der Region und ägyptischen Mumien, griechischen Statuen und etruskischen Artefakten bis hin zum Schädel von «Luzia», die mit rund 13 000 Jahren als eines der ältesten Fossile eines Homo sapiens in Amerika gilt.
Am 8. September soll in Sao Paulo, wo Leopoldinas Ehemann Kaiser Peter I. am 7. September 1822 die Unabhängigkeit ausrief, auch das Unabhängigkeitsmuseum nach siebenjähriger Schließung und Renovierung wiedereröffnet werden.