"Hylas and the Nymphs" (1896) von dem englischen Maler John William Waterhouse zeigt eine Szene aus der antiken Mythologie, in der ein junger Mann von mehreren nackten Nymphen in einen Teich in den Tod gelockt wird. Kuratorin Clare Gannaway von des öffentlichen Kunstmuseums will eigenen Aussagen zufolge damit eine Debatte auslösen, wie solche Bilder in der heutigen Zeit gezeigt werden sollten. Zensur-Vorwürfe wies sie in einer Pressemitteilung am Donnerstag zurück.
"Dieses Museum präsentiert den weiblichen Körper als entweder 'passiv-dekorativ' oder 'femme fatale'. Lasst uns diese viktorianische Fantasie hinterfragen!", teilte sie mit. Das Abhängen sei Teil einer eigenständigen Kunst-Performance in der vergangenen Woche gewesen und teilweise von den derzeitigen Debatten über Sexismus, wie unter dem Schlagwort #MeToo, inspiriert gewesen. An der Stelle, an der das Gemälde hing, sollen Museumsbesucher jetzt ihre Diskussionsbeiträge auf kleinen Zetteln an die Wand pinnen. Auch im Internet kann man sich zu der Aktion äußern.
Die überwiegende Mehrzahl der Kommentare auf der Museums-Website waren kritisch. "Ich habe Angst, dass wir anfangen, nur noch das zu zeigen, was akzeptabel ist", schrieb ein Besucher. "Diese Gemälde stellen lang aus der Mode gekommene Sichtweisen dar, aber man hätte gedacht, dass das für den heutigen Betrachter ziemlich offensichtlich ist", schrieb ein anderer.