Räume schaffen, Menschen zusammenbringen: Im Grunde trifft das schon den Kern von Tiravanijas Kunst. Und alle seine Projekte durchzieht dieses relaxte "Alles kann, nichts muss": Tiefenentspanntheit als ästhetische Kategorie. Aber vielleicht hat man die politische Dimension in Tiravanijas Werk bislang generell nicht ausreichend wahrgenommen. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum er heute, 30 Jahre nach seinem internationalen Durchbruch, gefragter scheint denn je. Letztes Jahr bespielte er das Münchner Haus der Kunst, im Sommer waren seine Werke auf der Art Basel und bei der Galerie Neugerriemschneider zu sehen, in der Luma Foundation in Arles macht seine große New Yorker Ausstellung Station, und gerade zeigt er eine große Retrospektive im Gropius Bau in Berlin.
Tiravanijas Ausstellung im Gropius Bau blickt zurück auf 30 Jahre seines Schaffens und versammelt rund 100 Werke. Aktualisierungen und Variationen vergangener Aktionen stehen dabei im Vordergrund: Es wird gekocht, angeboten werden Tom Ka Soup und Flädlesuppe. Es gibt eine Mokkabar, und es werden Tischtennisplatten aufgestellt, an denen das Publikum spielen kann. Ein Rehearsal-Studio steht Musikern und DJs für Aufnahmen, Bandproben und Konzerte zur Verfügung. Im Siebdruck-Workshop kann man sich T-Shirts mit geschwärzten Slogans des Künstlers bedrucken.
Um nur ja nicht den klassischen Retrospektiven-Charakter aufkommen zu lassen und um dem Schicksal musealer Einmottung zu entgehen, inszeniert Tiravanija seine Werke immer wieder neu: Im Lichthof des Gropius Baus legen sie eine Karussellfahrt
auf einer spiralförmigen Struktur hin, die sich auf die 1924 von dem avantgardistischen Architekten und Künstler Friedrich Kiesler entworfene "Raumbühne" bezieht. Schmecken, riechen, hören, sehen, tasten, sich bewegen – alle Sinne sind gefragt.
Für Rirkrit Tiravanijas Ausstellung "Das Glück ist nicht immer lustig" im Gropius Bau Berlin (bis 12. Januar 2025) verlost Monopol 5x2 Karten. Für die Teilnahme an der Verlosung bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Glück" und Ihrem Vor- und Nachnamen bis Donnerstag, 31. Oktober, 14 Uhr, an info(at)monopol-magazin.de schicken. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.