"The Milk of Dreams" ist der Titel der 59. Biennale von Venedig, die bis November zu sehen ist. Die Mailänderin Cecilia Alemani hat sie kuratiert. Sie zeigt mit mehr als 200 Künstlerinnen und Künstlern einen surrealistischen Fiebertraum über Transformationen, Maschinenwesen und die Verbundenheit aller lebenden Kreaturen. Die große Mehrzahl der ausgestellten Werke stammt von Künstlerinnen. Darunter sind solche, die zu Lebzeiten weniger berühmt wurden als ihre männlichen Kollegen, wie die zur Bauhaus-Ära lebende Kostümbildnerin Lavinia Schulz oder die Surrealistinnen Dorothea Tanning, Leonor Fini oder Jane Graverol.
"Ich wollte zurückblicken auf die Kunstgeschichte, aber auch auf die Geschichte der Biennale. Auf die Geschichten, die erzählt wurden, und auf jene, die bisher nicht erzählt wurden", begründet Alemani ihre Entscheidung, hauptsächlich Künstlerinnen zu zeigen. "Wenn man an Surrealismus, Bauhaus oder Dada denkt, stehen die Männer im Vordergrund. Aber es gab hervorragende Künstlerinnen, die nicht auftauchen in der Kunstgeschichte, die wir studieren."
Auch zeitgenössische Künstlerinnen sind mit starken Werken vertreten: Precious Okoyomon, Mire Lee oder Marianna Simnett sind nur einige, die in ihren Arbeiten die Mythologien von heute weiter- oder umschreiben. Das Thema der Biennale, "Die Milch der Träume", ist entliehen von einem Buchtitel der Surrealistin Leonora Carrington. Das Motto fließt mühelos zusammen mit den Präsentationen in den Länderpavillons, von denen sich viele mit den Fragen der Koexistenz und der Kraft der zweckfreien Imagination beschäftigen.
Zum Anschauen des Videos bitte "Inhalte aktivieren" anklicken: