Er sei "friedlich eingeschlafen", teilte das Museum Franz Gertsch am Donnertag im Schweizer Burgdorf mit. Er habe bis zuletzt gemalt. Gertsch, der seine Karriere mit eher romantischen Gemälden startete, bevor er sich unter dem Eindruck der Pop Art nach eigenen Fotovorlagen der fotorealistischen Malerei widmete, gelang 1972 mit seinem Monumentalgemälde "Medici" auf der Documenta 5 in Kassel der Durchbruch. Es malte vor allem Porträts, bekannt wurde vor allem die Serie mit Patti Smith in den späten 1970er-Jahren.
In den 1980er-Jahren widmete er sich vermehrt dem Holzschnitt, um in den 1990er-Jahren die Malerei wieder aufzunehmen. 2002 eröffnete das Museum Franz Gertsch, das das Werk des Malers in Dialog mit Zeitgenossen setzte. Auch in vielen anderen Museen war der Künstler mit Ausstellungen präsent, vor allem in der Schweiz, wo das Kunsthaus Zürich ihm 2011 eine Retrospektive widmete.